Ein Bild von Anne Koenders fand nach der Einsegnung im Eingang von Mobile seinen Platz. Sophia Heitz, Leiterin des St.-Vinzenz-Wohnverbundes, würdigte in einer kleinen Feierstunde das Testament der Bocholterin zugunsten der Menschen mit Behinderungen. So soll die Erinnerung an die Stifterin im Caritasverband wach gehalten werden, ganz nach dem Wunsch der Geschäftsführerin Hildegard Frieling-Heipel.

Anne Koenders, die 1913 geboren wurde, wohnte nahezu ihr ganzes Leben in der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz. Sie wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Als Schülerin des heutigen Mariengymnasiums hätten ihr viele berufliche Wege offen gestanden. Doch wurde sie nie tätig und lebte bis ins hohe Alter recht spartanisch. So bewohnte sie nur das Schlafzimmer und die Küche ihrer Wohnung, besaß weder Radio noch Fernsehen. Koenders war sehr religiös, die Benediktinerabtei Gerleve bei Coesfeld war ihre geistige Heimat. Der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz wandte Koenders eine größere Summe für die Ausbildung von Priestern zu. In ihrem Testament vererbte die sehbehinderte Frau dem Caritasverband Bocholt einen sechsstelligen Betrag für die Arbeit mit den Menschen mit Behinderungen.

Hieraus wurde unter anderem im vergangenen Jahr das ehemalige Pfarrhaus am Königsmühlenweg 3 für die Außenwohngruppe „Mobile" umgestaltet. Mobile ist eine Wohnform, in der Erwachsene mit Behinderungen leben, die später einmal alleine wohnen wollen. Die Außenwohngruppe ist Teil des St-Vinzenz-Wohnverbundes, Buschweg 26, der sich in Trägerschaft des Caritasverbandes für das Dekanat Bocholt befindet.

Es ist übrigens der zweite Segen für das Gebäude. Das damalige Pfarrhaus wurde am 19. Juli 1939 durch den Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, eingesegnet.                                          

Bericht: BBV; Bilder: Wolfgang Jansen