BBV-Artikel - Neustrukturierung der caritativen Gruppen in Liebfrauen -

Bocholt - Im Stenerner Gemeindezentrum St. Martin berichtete Pfarrer Gerhard Wietholt in einer Versammlung für Caritas-Helfer vom neu gegründeten Caritas-Ausschuss des Pfarrgemeinderates Liebfrauen. Über diesen Ausschuss sollen künftig alle Informationen und Anregungen gebündelt werden, die mit caritativen Aufgaben und Gruppen zu tun haben. Er sei froh, dass caritative Gruppen aus allen beteiligten Gemeinden der Liebfrauenpfarre im Ausschuss vertreten seien.

„Mit der Vinzenzkonferenz Heilig Kreuz, der Caritas-Gruppe in Alt-Liebfrauen und dem sogenannten Helfenden Handy gibt es mehrere engagierte Gruppen im Bereich der pfarrgemeindlichen Sozialarbeit“, sagte er. Das Problem sei allerdings, dass diese Gruppen nebeneinander und nicht miteinander arbeiten würden. „Nach der Fusion haben wir jetzt die Chance zu einem Neubeginn. Wir müssen uns völlig neu aufstellen, um möglichst viele zu erreichen, um möglichst viel zu bewirken und um möglichst effektiv arbeiten zu können“, sagte Wietholt im Gespräch mit dem BBV.

Zur Einzugsgebiet der Pfarrgemeinde Liebfrauen würden 17000 Menschen und 220 Straßen gehören. Für die Caritas gehe es nach wie vor um Armut, um Hilfe für notleidende Menschen. Doch Armut werde oft aus Stolz und anderen Gründen versteckt. „Betroffene kommen nicht auf uns zu. Wir müssen mit unserer Hilfe zu ihnen kommen. Um effektiv arbeiten zu können, um möglichst viele zu erreichen, die Hilfe benötigen, und um Synergien nutzen zu können, muss eine Vernetzung, eine Koordination der bestehenden Gruppen stattfinden“, sagte er.

„Die Hilfsbereitschaft ist ungebrochen groß, es steht auch Geld bereit, doch jetzt müssen wir uns erst einmal fragen, wie wir an die von Armut betroffenen Menschen herankommen, um ihnen zu helfen“, sagte Wietholt. Auch die Frage, ob sich die Hilfe nur auf Betroffene innerhalb der Grenzen der Großgemeinde Liebfrauen oder auch darüber hinaus beziehen sollte, müsse geklärt werden.

An der Versammlung in Stenern nahm auch Johannes Janßen-Kappenberg vom Dekanats-Caritasverband Bocholt teil. Er betonte, dass Armut zu radikalen Veränderungen in der gesamten Lebenswelt der Betroffenen und ihrer Kinder führe. Nach Auskunft von Mitarbeitern der Schuldner- und Familienberatung seien die Hauptursachen für Verarmung Arbeitslosigkeit sowie Trennung und Scheidung.

In der Versammlung überreichte Pfarrer Wietholt das Elisabeth-Kreuz der Caritas-Konferenzen Deutschlands an Liesel Holtschlag und Gisela Bolwerk. Damit wurden die beiden Frauen für ihr langjähriges Engagement als Caritas-Vertrauensfrauen geehrt. Gisela Bolwerk versah das Ehrenamt mehr als 30 Jahre lang in ihrer ehemaligen Pfarrgemeinde Herz-Jesu, Liesel Holtschlag war mehr als zehn Jahre lang Caritas-Vertrauensfrau in der ehemaligen Kirchengemeinde Heilig Kreuz.

VON THEO THEISSEN

Artikel am 11.2.2010 im BBV erschienen.

Veröffentlicht: 11.02.2010



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