Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde, ich vermute, dass der Terroranschlag vom letzten Wochenende bei jedem von uns Spuren hinterlassen hat. Die Bilder und auch das Gesprochene sind nur schwer zu begreifen und zu verstehen. Unserem Sohn (9 Jahre) geht es genauso. Er stellt mir und meinem Mann viele Fragen. Wer macht denn so etwas? Kennt man die Leute? Kommt das auch zu uns? Was wollen die eigentlich? Fragen über Fragen, die uns als Eltern zwingen, Stellung zu beziehen. Man könnte versuchen, das als nicht so schlimm und nicht so tragisch darzustellen. Aber wird das dem Geschehen und auch dem Recht der Kinder gerecht?
Natürlich wird man versuchen, das Leben weiter zu leben und alles seinen gewohnten Gang gehen zu lassen. Das ist verständlich und angesichts der Unbegreifbarkeit des Geschehenen nur natürlich. Allerdings sollte man dabei auch immer den Gedanken an und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesen furchtbaren Ereignissen Raum geben. Verdrängen und ein „Weitermachen wie bisher" mag kurzfristig Linderung bringen, aber ist langfristig mit Sicherheit nicht die beste Lösung.
Und so hat sich auch der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, bestürzt gezeigt und Opfern sowie Angehörigen der Terroranschläge von Paris sein tiefes Mitgefühl ausgesprochen.

Wörtlich sagte der Bischof:
„Die Terroranschläge in Paris machen auch mich fassungslos und erfüllen mich mit tiefer Trauer. Angesichts eines solchen Hasses, der allen christlichen Werten zutiefst widerspricht, und des Leids, das daraus entsteht, fällt es schwer, Worte zu finden. Umso wichtiger ist für uns Christen das Gebet. Im Gebet verbinden wir uns mit Opfern und Angehörigen, im Gebet können wir ihr Leid und unsere Fragen, unsere Angst und unseren Schmerz Gott hinhalten. Ich bitte alle Christen im Bistum Münster, sich heute in allen Gottesdiensten und im persönlichen Rahmen mit einem solchen Gebet an Gott zu wenden. Gemeinsam wollen wir ihn um Kraft und Trost vor allem für jene bitten, die direkt von den Anschlägen betroffen sind. Wir wollen aber auch für uns selbst bitten, dass wir die Kraft finden, uns immer und überall gegen Hass, Hetze und Menschenfeindlichkeit zu wenden."

Es ist schlimm, dass es so etwas gibt. Aber lassen Sie uns alle nicht aufhören, davon zu erzählen und dafür zu beten, damit alle Menschen und besonders unsere Kinder künftig in Frieden leben können.
Melanie Rossmüller, Pastoralreferentin
Veröffentlicht: 20.11.2015



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