Sonntagsgruß

Liebe Gemeindemitglieder! Am Freitag haben die Schülerinnen und Schüler ihre Halbjahreszeugnisse erhalten.Ich habe in den vergangenen Tagen einige
Mädchen und Jungen gefragt, ob sie mit den zu erwartenden Noten zufrieden seien. Die einen nickten zufrieden oder sagten, dass die Noten ok seien. Andere brummten mehr verlegen: Mmmh! – Worauf ich erwiderte: Da ist also noch Luft nach oben oder mehr möglich für dich im nächsten Halbjahr. Das Leben der Kinder und Jugendlichen ist maßgeblich
vom Schulalltag bestimmt, vom Lernen. In der englischen Sprache werden die Jünger Jesu „disciples“ genannt, übersetzt: Schüler. Die Jünger gehen sozusagen bei Jesus in die Schule. Bei IHM, ihrem Lehrer und Meister, lernen sie auf neue Weise Gott zu vertrauen; sie lernen, aufmerksamer, fürsorglich miteinander umzugehen; sie lernen, füreinander da zu sein, zu helfen, zu beten, zu glauben. Manches begreifen sie sehr schnell, andere Dinge lernen sie nur
langsam. Auch wir Christinnen und Christen heute gehen in die Jüngerschule Jesu. Immer wieder hören wir seine Botschaft, seinen Auftrag an uns. Für mich ist dies ein interessanter Gedanke, ein reizvoller Vergleich: Was wäre, wenn auch wir so etwas wie ein Zeugnis über
unser Christsein bekämen? Welche Fortschritte habe ich in meinem Lernprozess des Christseins im letzten halben Jahr gemacht? Z. B. in den Fächern Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vertrauen, Danken, Freundlichkeit, Gotteslob…
In dem neuen geistlichen Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ heißt es:
"Und dort lernten sie zu teilen, Brot und Wein und Geld und Zeit; und dort lernten sie zu heilen, Kranke, Wunden, Schmerz und Leid; und dort lernten sie zu beten, dass dein Wille, o Gott, geschehe; und sie lernten so zu leben, dass das Leben nicht vergehe.“
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Ausdauer in ihrem Lernprozess des Christseins, ich wünsche Ihnen einen erholsamen und gesegneten Sonntag,
Ihr Rafael van Straelen
Pfarrer