Aufarbeitung des Missbrauchs im Bistum Münster

Das Bistum Münster will den sexuellen Kindesmissbrauch der katholischen Kirche jetzt wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Forscher der Uni Münster sollen ab sofort Zugang zu den Kirchenarchiven bekommen und die Hintergründe des Missbrauchs unter die Lupe nehmen. 

Mit der Unterzeichnung löst das Bistum Münster das Versprechen ein, die Missbrauchsfälle neutral und unabhängig von der Kirche untersuchen zu lassen. Die Uni Münster hat für das Projekt vier Stellen eingerichtet. Kosten des Projekts: 1,3 Millionen Euro. Die Forscher sollen unter anderem aufdecken, welche kirchlichen Strukturen den Missbrauch begünstigen und Aufklärung verhindern. „Und das Bistum wird keinen Einfluss nehmen auf die Untersuchungen“, versprach Generalvikar Winterkamp am Mittwoch zum offiziellen Start. 

Missbrauchsopfer Martin Schmitz war auch bei der Pressekonferenz. Er wurde als Kind von einem Kaplan in Rhede sexuell missbraucht, der damals schon vorbestraft war. Das Bistum hatte ihn aber nicht entlassen, sondern versetzt. Martin Schmitz ist extra nach Münster gekommen, um mehr über die geplante Studie zu erfahren. Und er ist positiv überrascht. Er hofft, dass die Forscher am Ende Namen der Täter nennen und der verantwortlichen Bischöfe, die die Täter nicht entlassen, sondern versetzt haben.

Quelle: WDR

 
Veröffentlicht: 19.09.2019



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