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Impuls am Abend - Zeugnis ablegen
In unserem Bundesland haben heute und in den letzten Wochen Hundertausende von Schülerinnen und Schülern ihre Zeugnisse erhalten. Viele Zeugnisübergaben im Rahmen von Entlassfeiern fanden diesmal im ungewohnten und auch so nicht geplanten Rahmen statt, vielen wurde das Zeugnis auch zugesendet und bei den anderen war es eigentlich so wie immer.Auch wenn es aufgrund der Pandemie diesmal kein „Sitzen bleiben“ gibt; manche sind sicher enttäuscht über die Noten, wieder andere freuen sich, dass sie in gutes oder sehr gutes Zeugnis bekommen haben.
Nachdem unser jüngster Sohn am vergangenen Samstag sein Abiturzeugnis erhalten hat, geht auch für uns als Eltern damit ein „Lebensabschnitt“ zu Ende. Im großen und ganzen hatten wir eigentlich auch keinen Grund zur Klage wegen der Noten, die in all den Jahren schwarz auf weiß zu lesen waren.
Was uns aber viel wichtiger war und uns dankbar sein lässt: wir haben keinen Tag erleben müssen, an dem unsere Kinder partout nicht zur Schule gehen wollten, weil es ihnen dort nicht gefiel.
Noten haben einen bestimmten Aussagewert, aber sie können natürlich längst nicht den ganzen Menschen bewerten. Ab und zu sollte man sich das auch ins Gedächtnis rufen.
„Ihr sollt Zeugnis für mich ablegen!“, fordert Jesus seine Jünger auf. (Joh 15, 27).
Dass es dabei nicht um Noten geht, ist klar. Immer wieder haben Christinnen und Christen ihren Glauben bezeugt, nicht selten unter gefährlichen Umständen, ja unter Gefahr für Freiheit, Gesundheit und Leben.
Dieser Auftrag besteht immer noch, wird immer bestehen. Es gibt Situationen- auch im Alltag- in denen diese Aufforderung auch jeden von uns erreicht. Und dann stehen kein „sehr gut“, „befriedigend“ oder „mangelhaft“ auf dem Spiel, sondern unsere Einstellung, unser Glauben.
Meine – und hoffentlich auch Ihre- Hoffnung ist: wir werden nach diesem Leben nicht „sitzen bleiben“, sondern in die Ewigkeit Gottes „versetzt“- egal mit welchen irdischen Zeugnissen.
Einen guten Abend!
Klaus Brücks