Impuls am Abend - Mensch & Natur

Gott, der allmächtige Vater, segne euch und schenke euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von euch fern.
Er segne die Felder, die Gärten, den Weinberg und den Wald und schenke euch die Früchte der Erde.
Er segne eure Arbeit, damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebraucht, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe der Menschen gewachsen ist.“
 
Mit diesen Worten, dem so genannten Wettersegen, segnete der Priester die Gemeinde. Erlebt habe ich dies im Urlaub, wo ich sonntags zur Mitfeier der Messe in der Klosterkirche vor Ort war. Mich beeindruckt dieser Segen jedes Mal auf Neue.
 
Dieser Wettersegen passt so treffend zu der Region und ihren Menschen: eine Bergwelt mit Weinbergen und Obstplantagen. Immer wieder kann es, gerade im Sommer, zu Unwettern kommen, zu Gewittern mit Hagelschlag und Starkregen. Diese gefährden die Ernte der Trauben und Äpfel. Viele der Menschen sind Winzer oder Obstbauern. Von einer guten Ernte hängt ihre Existenz ab.
 
Dieses Segensgebet bringt für mich sehr schön zum Ausdruck, wie Mensch und Natur verbunden sind: auf die Kräfte der Natur hat der Mensch keinen Einfluss; sie fördern das Wachstum der Pflanzen und Früchte. Zu diesem Wachstum trägt der Mensch durch seine oftmals mühevolle Arbeit bei. Segen für die Natur, Segen für den Menschen und seine Arbeit, damit er in Freude und Dankbarkeit genießen kann, was die Erde hervorbringt.
 
Da, wo viele Menschen in der Landwirtschaft tätig sind, ist dieser Wettersegen sicherlich auch sinnvoll und angemessen am Ende des Gottesdienstes.
 
Rafael van Straelen
 
Veröffentlicht: 14.08.2020



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