Adventskalender - Du musst nicht
„Du musst nicht in Betlehem übernachten,damit Gott in dir geboren wird.
Doch manche Orte machen es dir leichter.
Du musst nicht auf der Hochzeit zu Kana tanzen,
um Gottes Wunder zu erleben.
Doch manche Orte machen es dir leichter.
Du musst nicht den Weg nach Emmaus gehen,
um Gott zu begegnen.
Doch manche Orte machen es dir leichter.“
Diese Zeilen habe ich vor zwei Jahren in einem Kloster entdeckt, in dem ich zu Exerzitien (das sind Besinnungstage) zu Gast war. Worte, die mir bis heute nachgehen. Ich muss nicht die biblischen Orte aufsuchen, um das zu erleben, was die biblische Botschaft überliefert. Gottes Gegenwart und Wunder kann ich auch in meinem täglichen Leben entdecken.
Aber manche Orte machen es mir leichter zu vertrauen, zu glauben, zu beten, Gottes Gegenwart zu spüren. Das kann eine Kirche sein. Das kann meine Gebetsecke sein, die ich mir in meiner Wohnung eingerichtet habe.
Der Mensch hat den Hang bestimmte Dinge zu ver-Orten. Schöne wie traurige Momente verbinde ich mit bestimmten Orten: Das Grab des Verstorbenen kann den Angehörigen in ihrer Trauer helfen als Ort der Erinnerung. Das Bild Mariens, wie z. B. in der Liebfrauenkirche, kann helfen die persönlichen Anliegen im Gebet Gott anzuvertrauen.
Ich muss nicht in Betlehem, Kana oder Emmaus gewesen sein, um der Botschaft Jesu zu vertrauen, sie anzunehmen und daraus mein Leben zu gestalten. Aber ein Aufsuchen der biblischen Orte kann mir eine Hilfe sein, der biblischen Botschaft näher zu kommen. Nicht umsonst wird das Heilige Land auch das „fünfte Evangelium“ genannt. Wer schon einmal Pilgerin/Pilger im Hl. Land war, wird darum wissen. Die Botschaft Jesu klingt nach so einer Pilgerreise hier vor Ort anders.
Welche Orte machen es mir leichter in meinem Christsein?
Ihr
Rafael van Straelen