Impuls am Abend - Abschied nehmen

Diese Wochen sind vom Abschied nehmen geprägt; und das in ganz unterschiedlichen Bereichen:
In diesen Wochen häufen sich die Begräbnisse. Wir Seelsorgerinnen und Seelsorger begleiten die Angehörigen beim Abschiednehmen von ihren Lieben.
Es finden die Abitur- und Schulentlassungsfeiern statt. Schülerinnen und Schüler nehmen Abschied von ihrer Schule und Schulzeit, vom Lehrerkollegium, von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.
In unserer Pfarrei Liebfrauen stehen die Verabschiedungen von Pfarrer Gerhard Wietholt und Kaplan Lukas Hermes an. Die beiden Priester werden nach den Sommerferien eine andere Stelle antreten.

Alle diese Abschiede haben immer damit zu tun, dass es gilt, sich von Vertrautem, Gewohntem, Bekanntem zu verabschieden. Es geht etwas unwiederbringlich zu Ende.

Alle diese Abschiede gehen oder führen nicht ins Leere. Es beginnt zugleich etwas Neues:
Kaplan Lukas Hermes wird ab Mitte August in Ibbenbüren in der Pfarrei St. Mauritius als Kaplan tätig sein. Er wird dort erwartet. Pfarrer Gerhard Wietholt wird im August seinen Dienst im Augusta-Hospital in Anhalt aufnehmen. Er wird dort erwartet.
Für die Schülerinnen und Schüler, die ihre Schulzeit beenden beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Ob Lehre, Ausbildung, freiwilliges Jahr, Studium, Auslandsaufenthalt – ganz gleich – sie werden erwartet.
Und die Verstorbenen: Wir verabschieden uns von ihnen, von der gemeinsamen Zeit mit ihnen hier auf Erden, vom vertrauten Umgang mit ihnen (sehen, berühren, sprechen, hören…). Wir verabschieden sie aus dieser Welt und Zeit. Und wohin? Mir ist wichtig auch ins Wort zu bringen, dass wir die Verstorbenen nicht nur aus und von etwas verabschieden, sondern auch wohin. Aus dieser Welt und Zeit in Gottes Gegenwart und Ewigkeit. So formuliere ich es.
Es ist wie jemanden am Bahnhof am Zug verabschieden: Er wird woanders erwartet. Ebenso ist es im Hafen am Schiff. Auch dieses wird woanders erwartet. So werden die Verstorbenen im ewigen Leben bei Gott erwartet; vor allem von jenen, die sie lieben und kennen, die schon vor ihnen dorthin „gegangen“ sind, und von Gott selbst. – Dies ist für mich bei allem Abschiedsschmerz immer ein tröstlicher Gedanke.
Und es bleibt in allen Fällen die Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Womöglich ein etwas schwerer Gedanke am Abend dieses hochsommerlichen Tages. So ist es manchmal. Lassen Sie diesen Tag gut ausklingen…

Ihr
Rafael van Straelen
Veröffentlicht: 17.06.2021



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