Impuls am Abend - Am Straßenrand

Seit einigen Wochen macht es mir besonders Freude, die Adenauerallee entlang zu fahren; ganz gleich ob mit dem Fahrrad oder dem Auto. Ich sehe am Straßenrand die Lilien in ihrer Blütenpracht. (Siehe Bild!) Keine Schottersteine, kein eintöniger Rasen, kein Unkraut, sondern farbige Blumen in ihrer Blütenpracht.
 
Am Straßenrand: Lilien! Wie schön. Mich erfreut das sehr!

Diese Lilien erinnern mich an ein Wort Jesu, dass der Evangelist mit Namen Matthäus in der Bergpredigt überliefert:

"Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen." (Mt 6, 28f)

Jesus nimmt die Lilien als Beispiel. Er spricht an dieser Stelle zu den Menschen über die Sorgen und die Sorglosigkeit im Leben; über das, was wichtig ist und im Leben zählt.

Nun erleben gerade viele Menschen in unserem Land, in NRW und Rheinland-Pfalz, großes Leid aufgrund des Unwetters, der Überflutungen und des Hochwassers. Sie haben Angehörige, Häuser, Wohnung, Hab und Gut verloren; die Grundlage ihrer Existenz ist ihnen genommen. Sie sind erfüllt von großen Sorgen. Das Wort Jesu über die Sorglosigkeit mag in ihren – und auch unseren - Ohren wie fehl am Platz klingen.

Ich verstehe Jesu Wort so: Klar benötigt der Mensch Kleidung. Aber immer mit der neuesten Mode ausstaffiert zu sein, stets teure Klamotten zu tragen und alles Denken und alle Aufmerksamkeit nur auf das eigene Äußere zu legen, ist überzogen.
Jesus sagt dieses Wort über die Lilien im Hinblick auf den Einsatz des Menschen für das "Reich Gottes". Das "Reich Gottes" ist für mich gerade da, wo die von der Überflutung und dem Hochwasser betroffenen Menschen sich gegenseitig helfen und unterstützen und andere Menschen ihnen zur Hilfe eilen.
Für diese erlebte Solidarität, diese Hilfe und dieses Zusammenstehen sind die Menschen sehr dankbar. Gut und schön, wenn sich auf diese Weise Menschlichkeit, Nächstenliebe und Solidarität zeigen.

Über diese Hilfsbereitschaft freue ich mich noch mehr, als über die Lilien am Straßenrand.


Rafael van Straelen
Veröffentlicht: 16.07.2021



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