Adventskalender - Der Segen von Kloster Kamp

Ungefähr 20 km westlich von meinem Heimatort (Duisburg-) Homberg befindet sich das ehemalige Zisterzienserkloster „Kloster Kamp“, heute ein geistlich-kulturelles Zentrum mit einer sehenswerten Kloster- und Gartenanlage.

In der Kindheit habe ich mehrmals den Ausspruch „Warte, gleich kriegst du den Segen von Kloster Kamp!“ vernommen und dann wusste ich, es könnte gleich ernst werden. Damit war nämlich ziemlich genau das Gegenteil von dem gemeint, was wir heute unter einem Segen verstehen.

Von wegen segnen bedeutet „etwas Gutes sagen!“ Eher folgte eine Strafpredigt und entsprechend der Verärgerung über die Ungezogenheit des Angesprochenen auch mehr.

Woher diese Redenswendung stammt, ist nicht ganz klar. Vielleicht waren die Mönche bei der Eintreibung des Pachtzinses gegenüber der Landbevölkerung nicht ganz so zimperlich und so hat sich dieser Spruch mit seiner negativen Bedeutung bis heute erhalten.

Eigentlich eine Verhöhnung dessen, was Segen und Segnen im eigentlichen Sinne bedeuten. Aber das hat es in der Geschichte häufiger gegeben, wenn z. B. Waffen und nicht nur Soldaten gesegnet wurden.

Ich verbinde mit einem Segen immer auch den Wunsch nach „behütet sein“, genau das Gegenteil von dem, was ich oben beschrieben habe.

Gott sagt mir durch SEINEN Segen seine Nähe zu! Eine Nähe, die nicht alle dunklen Momente verhindert, die aber sich vielleicht gerade in diesen bewähren kann. Auch in dem gerade begonnenen Jahr.

Gut, dass dieser Segen mehr bewirkt als der Segen von Kloster Kamp!

Ihnen und Euch in diesem Sinne ein gesegnetes Neues Jahr 2022!


Klaus Brücks
Veröffentlicht: 30.12.2021



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