Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde!
125 queere Mitarbeiter*innen der katholischen Kirche outen sich, und die Kampagne #OutInChurch geht viral. Die Dokumentation zur Kampagne „Wie Gott uns schuf. Coming out in der katholischen Kirche“ strahlt die ARD zur besten Sendezeit aus. (Schauen Sie sie gerne in der Mediathek der ARD nach, es lohnt.) Dieses Outing ist ein großer, mutiger Schritt. Warum? Weil das kirchliche Arbeitsrecht das als Loyalitätsbruch werten lässt, und eine Kündigung drohen kann. Dieses Outing kann aber wohl auch etwas zutiefst Befreiendes für die Personen gehabt haben. Denn eindrücklich schildern Menschen, wie das jahrelange Leugnen oder Verheimlichen ihrer Sexualität die ganze Person belastet hat. 125 Menschen, die mehr als einen guten Grund hätten, dieser Kirche, ihrem diskriminierenden Arbeitsrecht und ihren verletzenden Strukturen den Rücken zu kehren. Und doch – sie bleiben. Sie machen weiter großartige Arbeit, halten durch und setzen sich ein für eine Kirche ohne Angst. Die Kampagne schlägt mediale Wellen, lenkt das Augenmerk auf eine notwendige Debatte um das kirchliche Arbeitsrecht. Das ist gut und wichtig. Vor allem ist die Kampagne für mich aber eins: ein starkes, bewegendes, wunderbares Glaubenszeugnis! Denn da sind Menschen, die von Gott und seiner Botschaft erfüllt sind, die seine Liebe erfahren haben und weitergeben möchten – trotz allem. Und sie erfahren Solidarität und Zuspruch aus der Gemeinschaft der Menschen, die wie sie glauben, dass Gott Liebe ist und dass sein Segen dort ist, wo Menschen lieben.

Ihnen und Euch einen mit Liebe gesegneten Sonntag,
Sonja Stratmann
Veröffentlicht: 28.01.2022



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