Impuls Fastenkalender - Gebet um Frieden

Seit dem Einmarsch Putins herrscht Krieg in der Ukraine. Jeden Tag aufs Neue erreichen uns Bilder von brutaler Zerstörung und unvorstellbarem Leid; Bilder, die erschrecken, verstören; Bilder, die Wut, Trauer und Ohnmacht auslösen. Die christlichen Kirchen haben zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Es gibt zahlreiche Friedensgebete und -aktionen. Ich lade Sie, Euch und Dich ein, heute Abend eine Kerze zu entzünden und das folgende Gebet zu beten. Verfasst hat es ein Kollege von mir, Pfarrer Stefan Sühling. Er hat es für das ökum. Friedensgebet in Wesel geschrieben.

Gott, es ist Krieg in Europa.
Ohnmächtig müssen wir zusehen und zuhören, wie die Ukraine mit Bomben überzogen und von Panzern zerstört wird. Ungenannt ist noch die Zahl der Menschen, die auf beiden Seiten zu Tode kommen. Dabei erleben wir auch, wie zerbrechlich unsere Sicherheit der letzten Jahre war und wie gefährdet unsere Nachwende-Friedensordnung.

Gott, uns beschleicht Angst.
Ältere unter uns werden an die eigenen Kriegs- und Vertreibungserlebnisse erinnert. Jüngere haben Sorgen, weil der Krieg so nahegekommen ist. Viele kennen Menschen, die aus der Ukraine oder Russland stammen, haben Verwandte und Freunde unter den vom Krieg Bedrohten. Für sie fürchten wir das Schlimmste.

Gott,
unsere Ohnmacht und Angst finden ein Ventil, wenn wir den in der Ukraine Eingeschlossenen und denen auf der Flucht mit Spenden und Gastfreundschaft hier bei uns beistehen.

Gott, wir wollen Hoffnung wachhalten.
Hoffnung auf wirklichen Frieden – nicht nur auf das eisige Schweigen der Waffen, weil die Angreifer ihr Kriegsziel erreicht sowie Mut und Leben der Unterlegenen zerstört haben.

Gott, wir spüren, dass gelingt uns nicht allein. - Wir brauchen Dich.
Halte Du wach in uns die Hoffnung auf Frieden.
Mache Du stark in uns die Gewissheit, dass der Friede das letzte Wort hat und nicht die blanke Gewalt.
Und – lass die Solidarität und Hilfsbereitschaft bei uns groß bleiben.

Gott, wir bitten Dich,
vollende Du, was Menschen nicht vermögen.
Sei bei den Verwundeten und Sterbenden dieses Krieges.
Sei bei denen, die trauern um Angehörige und Freunde, um ihre Heimat und Freiheit.
Sei bei denen, die verhandeln um Frieden.

Amen.


Rafael van Straelen
Veröffentlicht: 18.03.2022



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