Impuls Fastenkalender - Huch!

Hätte ich als Grundschulkind das „Ave Maria“ aufschreiben sollen – schon das erste Wort wäre ein Rechtschreibfehler gewesen! Denn dieses Wort kannte ich nicht: „gegrüßezeist“. Solch merkwürdige Begriffe gab es nur beim Beten in der Kirche. Wie schön war es, nach und nach zu entdecken, was hinter den geheimnisvollen Worten steckt!

Aber danach hieß es, „du bist gebenedeit“. Das zu entschlüsseln hat etwas länger gedauert. Es gab ja noch kein Internet, in dem dann nüchtern steht, dass dieses Wort auch mit „gesegnet“ übersetzt werden kann. So richtig übersetzt werden will das Gebet, das wir „Gegrüßet seist du Maria“ nennen, allerdings nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Dort hinein spricht der Engel die Botschaft Gottes, die er Maria überbringt. Heute, am 25. März, feiern wir diese Begegnung als hohen Festtag.

Was mag Maria wohl gedacht haben, als der Engel zu ihr kam? Vor einigen Jahren bekam ich dazu ein Bild geschenkt. Es stammt aus dem Schulheft eines Grundschülers und entstand in den 70er Jahren. Wir mögen schmunzeln über diese Zeichnung von Kinderhand. Doch das Aufschrecken vor dem, was die Größe Gottes bewirken kann, das wünsche ich unserer Zeit ebenso.

Schade, denke ich manchmal, dass dieses „Huch!“ nicht auch seinen Platz im Ave Maria gefunden hat. Aber auch unausgesprochen schwingt es mit.


Christian Fechtenkötter
Veröffentlicht: 24.03.2022



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