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Sonntagsgruß
Lieber Leserinnen und Leser,Köln gehörte zu den am meisten zerstörten Städten im 2. Weltkrieg. Über 80% des Stadtgebietes und damit auch der Wohnmöglichkeiten fielen den Bombenangriffen zum Opfer.
Bei der Führung über den Melatenfriedhof am vergangenen Samstag erzählte der Stadtführer, dass viele Stadtbewohner Zuflucht in den Gruften auf den Friedhof gesucht haben. Da die Gräber in diesen Gruften unterirdisch angebracht waren, konnten die darüber liegenden Räume als „Ersatzwohnungen“ gebraucht werden. Und das nicht nur für einige Tage….
Gehören in der Ukraine gerade auch Friedhöfe zu den Orten, an denen Menschen Zuflucht gefunden haben, deren Häuser in Trümmer gebombt wurden?
Eigentlich eine gruselige Vorstellung - der Friedhof als Wohnsiedlung.
Vielleicht erklärt sich aber auch aus dieser Tatsache, dass viele Kölnerinnen und Kölner eine besondere Beziehung zu „ihrem Melaten“ gewonnen haben.
Manchmal dienen Orte einem Zweck, den man bei ihnen erst einmal nicht vermuten würde und gewinnen damit für Menschen eine besondere Bedeutung, die andere vielleicht gar nicht nachvollziehen können.
Kennen Sie auch solche Orte?
Einen schönen und gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Klaus Brücks
Pastoralreferent