Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde!

Beim Citylauf Anfang Mai hatte ein Jugendlicher seinen Rucksack und seine Laufschuhe im Pfarrsaal liegen lassen. Er hatte mit unserem Team "Liebfrauen läuft" am Citylauf teilgenommen. Nach einer Info an ihn über seine liegengebliebenen Sachen tauchte er am Sonntagabend vor der Abendmesse in der Sakristei in der Liebfrauenkirche auf, um seine Sachen abzuholen. Als ehemaliger Messdiener wusste er um die Gottesdienstzeiten. Nachdem er seine Sachen aus dem Pfarrsaal geholt hatte, bat er darum, durch die Außentüre der Sakristei weggehen zu dürfen. Ob ich sie ihm öffnen könne, bat er. Ich sagte ihm, dass er durch die Kirche ja gehen könne. Darauf meinte er, dass er in Jogginghose gekleidet nicht passend angezogen sei und es ihm schon beim Hineinkommen unangenehm gewesen sei, so gekleidet durch die Kirche zu gehen. Natürlich ließ ich ihn wunschgemäß durch die "Hintertüre" hinausgehen. Bis heute geht mir die Erklärung des jungen Menschen positiv nach. Immer wieder erinnere ich mich an ihn. Ein junger Mensch, der ein gutes Gespür entwickelt hat, was Respekt bedeutet. Respekt an einem religiösen Ort. Respekt vor einem Ort, von dem er selbst gelernt hat, dass dieser heilig ist. - Es gibt sie in allen Religionen und Kulturen: Religiöse Orte und Zeiten. Diese gilt es mit Respekt zu achten. Dieser junge Christ hat mich daran erinnert.

Ich wünsche Ihnen einen guten, erholsamen und gesegneten Sonntag!

Ihr Pastor
Rafael van Straelen