„...und Herr Pfarrer Stübbe, haben Sie sich schon etwas eingelebt?“

diese Frage ist mir in den letzten zweieinhalb Wochen seit meinem Umzug nach und seit meinem Dienstbeginn hier in Bocholt schon öfter gestellt worden, wenn ich mit Menschen aus unserer Gemeinde ins Gespräch gekommen bin.
Im Unterton klingen dann immer ein wenig Mitleid und ganz viel Verständnis für mich in meiner Situation als Neuankömmling hier in Bocholt und als neuer Seelsorger in einer so großen Einheit mit. Es freut mich, dann immer mit einem vollen „Ja!“ antworten zu können. Denn ich habe mich tatsächlich nicht nur ein bisschen, sondern schon sehr gut hier eingelebt. Ich durfte gut hier ankommen und fühle mich hier in unserer Gemeinde und in Bocholt insgesamt bereits sehr zuhause.
Vielleicht liegt das ein bisschen daran, dass meine neue Wohnung sehr schön ist, vielleicht auch daran, dass sich Bocholt und Münster (mein bisheriger Einsatzort), gar nicht so unähnlich sind: mit den vielen Radwegen, dem schönen Stadtkern mit dem alten Rathaus, den schönen Kirchen und natürlich mit der Aa und dem Aasee.  
Ganz sicher aber liegt das an den Menschen, denen ich hier in den Gottesdiensten, den Gesprächen danach und bei anderen Gelegenheiten schon begegnet bin. Der freundliche Empfang, die herzlichen Worte und so mancher gute Hinweis, machen mir das Einleben leicht.
Besonders freue ich mich auch über die offene und herzliche Aufnahme in unserem großen Seelsorge- und MitarbeiterInnenteam. Dafür bin ich sehr dankbar.
Von meinem Empfinden her ist mir vieles darum schon recht vertraut, auch wenn es sicher noch einige Zeit brauchen wird, bis ich mich richtig auskennen werde und bis mir zu den Gesichtern der Menschen hier auch die Namen und vielleicht auch einige der dazugehörenden Lebensgeschichten vertraut sein werden.
Damit Sie aber schon mal etwas über mich wissen, möchte ich mich Ihnen auch hier auf unserer Gemeindehomepage noch einmal kurz vorstellen:
Mein Name ist Wolfgang Stübbe. Ich bin 42 Jahre alt und als drittes von fünf Kindern auf einem Bauernhof bei Telgte aufgewachsen. Nach den Schuljahren machte ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Im Anschluss an diese Ausbildung folgte ein längeres Sozialpraktikum im Psychiatrischen Zentrum St. Rochus-Hospital in Telgte. Eine intensive Zeit, die mich in meinem Anliegen Priester zu werden, sehr bestärkte.
Das Abitur habe ich in den nachfolgenden vier Jahren am Collegium Clementinum in Bad Driburg gemacht, um dann in Münster und auch in Berkeley (USA) Theologie zu studieren. Mein Pastoralpraktikum und mein Diakonat haben mich in die damalige St. Marien Gemeinde nach Kamp-Lintfort geführt. Nach der Priesterweihe zu Pfingsten 2004 bestellte mich Bischof Dr. Reinhard Lettmann zum Kaplan für die Seelsorgeeinheit St. Norbert und St. Thomas-Morus im Norden Münsters. Dort habe ich meine fünfjährige Kaplanszeit absolviert. Eine sehr gute und intensive Zeit, in der ich viel lernen und viele positive Erfahrungen sammeln durfte.
Aus der inzwischen zur St. Franziskus-Gemeinde zusammengewachsenen ehem. Seelsorgeeinheit komme ich nun als Vicarius Cooperator mit dem Titel eines Pfarrers zu Ihnen.
Ich freue mich sehr, hier zu sein und ich bin gespannt auf die kommenden Jahre: auf die Arbeit mit den haupt- und ehrenamtlich engagierten Menschen in unserer Gemeinde, auf die Begegnungen mit möglichst vielen von Ihnen, auf die Aufgaben, die mich und uns alle gemeinsam erwarten und auf das gemeinsam gelebte Leben.
Uns allen schenke Gott eine gute Zeit. Es grüßt Sie und euch alle herzlich.

Pfarrer Wolfgang Stübbe

Veröffentlicht: 24.08.2009



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