BBV-Artikel - Kirchraum St. Martin wird zu Kindergarten umgebaut
Der Altar, der Ambo und die Bänke bekomme auf Vermittlung des Bistums eine Gemeinde in Mecikal (Polen), die gerade eine neue Kapelle baue und händeringend solche Einrichtungsgegenstände suche. „Wir sind froh, dass es genutzt wird“, sagt Winterkamp. Auch die Sakristei gehe dorthin. Die Barloer St.-Helena-Kirche erhalte den Tabernakel, weil der dortige sehr klein sei. Den Kelch bekomme Herz Jesu, die Orgel Heilig Kreuz (deren derzeitige Chororgel sei in einem sehr schlechten Zustand), und die liturgischen Gewänder und Stolen würden auf die Kirchen der Pfarrei Liebfrauen aufgeteilt.
Weil in St. Martin seit zweieinhalb Jahren immer nur donnerstagabends eine Messe gefeiert wurde, sei der Profanierungsgottesdienst auf einen Donnerstag gelegt worden, erklärt Winterkamp. Im Anschluss - am Freitag und Samstag - werde die Orgel abgebaut und das Haus ausgeräumt. Am Montag beginne dann der Umbau. Sechs Räume sollten dort für die nebenan liegende Kindertagesstätte (Kita) St. Martin entstehen: im Mittelschiff ein Gruppenraum und ein großer Mehrzweckraum und in den Seitenarmen vier kleine Räume, darunter ein Ruheraum. „Wir hoffen, dass alles bis Januar 2011 fertig ist“, sagt Winterkamp.
Eigentlich hätte das schon Anfang 2010 sein sollen. Doch der Landschaftsverband habe das Vorhaben zunächst als Kindergarten-Umbau und nicht als Neubau im Rahmen des Ausbaus für die unter dreijährigen Kinder bewertet. Jetzt endlich sei alles klar. Mit der Einstufung als Neubau werde das gesamte Bauvorhaben mit Bundes- und Landesmitteln finanziert.
„Das wichtigste für uns ist, dass wir das Gebäude halten können“, sagt Winterkamp. Denn ohne diese Umwandlung hätte die Pfarrei Liebfrauen den Kirchraum und auch die anderen Gemeinderäume wie die Bücherei, den Mehrzweckraum und die Kinder- und Jugendräume abreißen lassen müssen (das BBV berichtete). „So können wir alles behalten“, sagt Winterkamp. „Bei allem Schmerz und aller Trauer bei der Auflösung: Das ist von allen Nachnutzungen die beste.“
Die etwa ein Meter hohe Marienfigur werde im Kindergarten bleiben, um die Jungen und Mädchen daran zu erinnern, dass hier einmal ein Kirchenort war, sagt Winterkamp. Und die von Joachim Klos gestalteten Kirchenfenster, allen voran das mit dem Heiligen Martin, sollten beim geplanten Durchgang zwischen Kindergarten und jetziger Kirche verarbeitet werden.