Worte von Bischof Genn zur Ernennung des neuen Papstes

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben! 

Mit der Verkündigung durch den Kardinaldiakon ist der gesamten Weltöffentlichkeit der neue Papst vorgestellt worden. Wir freuen uns nach dieser Zeit der Vakanz, dass der Stuhl des Heiligen Petrus wieder besetzt ist. In den zurückliegenden Wochen ist sehr viel spekuliertworden, wurden von unterschiedlichen Gruppen Profilanforderungen für den Petrusdienstformuliert. 
Das Entscheidende hat der Herr selbst mit seinem Wort an Petrus vorgegeben, als er ihm vor seinem Leiden deutlich machte:"Simon, Simon, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder“ Lk 22,31-32). 
In dieser Stärkung des Glaubens an den auferstandenen Herrn, an den Messias, den Sohn des lebendigen Gottes (vgl. Mt 16,16.18) ist der Petrusdienst Fels für die Kirche. Uns in diesem Glauben an den Auferstandenen zu bewahren, das ist der erste Auftrag, den der Nachfolger des Heiligen Petrus in der Kirche zu erfüllen hat. So hat der Papst nicht eigene Programme durchzusetzen, sondern dem Evangelium und dem katholischen Glauben zu dienen, Zeuge zu sein für die Wirklichkeit des Auferstandenen unter uns. 
In dieser Aufgabe können wir alle den neuen Papst mit unserem Gebet und mit unserer Treue unterstützen. Gerade im Jahr des Glaubens ist es notwendig, sich der Grundlagen zu besinnen, warum wir Kirche sind. In dem Text über die Sendung der Kirche im Bistum Münster wird ausdrücklich Bezug genommen auf ein Wort aus dem II. Vatikanischen Konzil, dass Kirche
„Zeichen und Werkzeug der Vereinigung Gottes mit der Menschheit ist“ (LG 1). Deshalb steht alles Wirken der Kirche unter dem Vorzeichen, dass Gott den Vorrang hat. 
Schon Papst Benedikt XVI. hat sehr deutlich immer wieder von dieser Priorität Gottes in der Verkündigung der Kirche gesprochen. In diesem Sinne führt auch Papst Franziskus seinen Dienst fort und füllt ihn selbst mit seiner Botschaft aus. Mit der Wahl seines Namens macht er deutlich: Die Verkündigung der Frohen Botschaft gilt vor allem den Armen und verpflichtet die Kirche zum Zeugnis der Armut. Wie der Apostel Paulus sagt, hat Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe ein solches Zeugnis uns allen vorgelegt:
„Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen“ (2 Kor 8,9). 
Liebe Schwestern und Brüder, mit großer Freude und Zuversicht gehen wir in die kommenden Jahre hinein und wissen uns als Kirche von Münster in unseren Gemeinden, Pfarreien und Gemeinschaften mit der ganzen Weltkirche verbunden. 
In unserem Dom werde ich die Vesper mit Gebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten mit sakramentalem Segen am Weißen Sonntag (07.04.2013) um 15.00 Uhr für unseren neuen Papst feiern und lade dazu herzlich alle ein. 
+ Felix Genn
Bischof von Münster
Veröffentlicht: 07.03.2013



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