Sonntagsgruß

Liebe Gemeindemitglieder, beim Blick in die Zeitschriften sei es beim Friseur oder im Wartezimmer einer Arztpraxis fällt mir zurzeit besonders ein Schlagwort ins Auge: Achtsamkeit. Sogenannte Persönlichkeitstests versprechen Aufklärung darüber, wie sorgsam man mit sich selbst umgeht und wie man dieses Potential optimieren kann. Andere Zeitschriften verschreiben sich ganz dem Ziel, den Leser zu einem bewussten Lebensstil zu inspirieren. Achtsamkeit im Alltag umzusetzen, verheißt mehr Zufriedenheit und Freude im Leben. Neu ist das Konzept der Achtsamkeit nicht, ist es doch tief verwurzelt in der buddhistischen Tradition, in der Meditation eine wesentliche Rolle spielt. Auch als eine Methode der Psychotherapie sind Achtsamkeitsübungen längst gängige Praxis. 
Unter dem Aspekt der Achtsamkeit als Sorge für sich selbst, betrachte ich auch die zehn guten Vorsätze zur Gelassenheit von Papst Johannes XXIII., auf die ich vor einigen Jahren gestoßen bin. Seine Leitgedanken verstehe ich als Anregungen und Denkanstöße, die zu mehr Gelassenheit und innerer Zufriedenheit führen können. „Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen... Nur für heute werde ich fest glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten - dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist - und ich werde an die Güte glauben. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen - und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit." (Johannes XXIII.) 
In diesem Sinn: Bleiben Sie gelassen! Eine gute Woche wünscht Ihnen,
Jutta Rademacher, Pfarreiratsvorsitzende