Firmvorbereitung 2003 - Das Tagebuch

Nachtrag!

So richtig zum Abschluss haben wir unser Tagebuch nun nicht. Irgendwann, war die Luft scheinbar raus. Einige Wochen nach der Firmung schließe ich nun mit guten Wünschen für alle Firmlinge, für alle, die dieses Tagebuch mit Interesse gelesen haben. Bald sind Sommerferien und irgendwann im Herbst geht es wieder los mit der nächsten Vorbereitung auf den Empfang der Firmung, hier bei uns in Liebfrauen. Vielleicht gibt es ja eine Neuauflage, aber wer weiß....


Alles Gute und Gottes Segen wünscht euch Franjo.

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Juni 2003 - Die Firmung

Wetten dass, ... es immer wieder Menschen gibt, die sich bewusst für Jesus Christus und seiner Nachfolge entscheiden. Wetten dass, ...diese Nachfolge gerade heute oft ganz unterschiedliche Formen hat und meistens unbemerkt - auch von einem selbst - verläuft. Wetten dass, ...es bei den Jugendlichen die am Vorabend vor Pfingsten genauso ist. Wetten dass, ... war das Leitmotiv des Firmgottesdienstes am 7. Juni um 18.00 in unserer Pfarrkirche. 33 Jugendliche empfingen das Sakrament der Firmung, sich bewusst für einen eigenständigen Glaubensweg entscheiden und durch Gottes Geist dazu gestärkt werden. Seit Beginn des Jahres haben sie sich darauf vorbereitetet und sich dabei mit Fragen des Lebens und des Glaubens auseinandergesetzt. Sie alle waren eingeladen, den Firmgottesdienst mit den Jugendlichen, ihren Familien und Freunden zu feiern und somit die Verbundenheit aller Christen untereinander auszudrücken. Im Auftrag unseres Bischofs hat Prälat Dr. Egon Mielenbrink das Sakrament der Firmung gespendet und mit uns Eucharistie gefeiert. Ganz herzlich gratulieren wir den Firmlingen und wünschen ihnen für ihren weiteren Lebensweg Gottes Beistand.



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Juni 2003 - Firmlinge "on air"

Im Rahmen der diesjährigen Firmvorbereitung unserer Pfarrgemeinde Liebfrauen haben die Firmlinge einige Projekte gestartet. Neben "Jugend schreibt Gebetstexte für unseren Kreuzweg", dem Filmprojekt "Meßdiener hinter den Kulissen", Vorbereitung des Firmgottesdienstes gestaltete eine Gruppe eine Hörersendung bei WMW im Bürgerfunk. Die Firmlinge gingen auf die Straße und befragten die Passanten zu Glaubensfragen. Eine Person wurde näher befragt. Sie unterrichtet, ist aber kein Lehrer; sie trainiert, ist aber kein Trainer; wer sie ist? Hört selbst. Mitschnitt der Sendung auf WMW

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1. April 2003

Hallo! Anders als sonst, schreibt heute keiner der Jugendlichen! Die haben sich gestern schon kräftig ins Zeug gelegt und bei unserer Projektarbeit ein Kunstwerk geschaffen. Ursprünglich wollten wir uns mit Armut in unserer Gemeinde befassen. Allerdings überholte uns der Krieg im Irak und bestimmte bei den letzten beiden Treffen die Gespräche. Möglicherweise inspiriert durch die Ausstellung „Wer wenn nicht wir“, die zur Zeit in Bocholt zu sehen ist und die Schülerbilder gegen Gewalt zeigt, haben wir uns entschlossen, ein Friedensbild zu malen. Die Ergebnisse habe ich – technisch natürlich auf dem neuesten Stand! – auf Polaroidfotos festgehalten.

Bis demnächst

     Euer Franjo



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Bekanntlich ist Karneval mittlerweile vorbei und auch die Gruppenstunden ruhen zur Zeit. Dafür gab es vor einigen Tagen ein weiteres gemeinsames Wocheendtreffen aller. Was dort abging erzählt Hermann, einer unserer Begleiter:

Das 2. gemeinsame Wochenende des Glaubenskurses – Firmung 2003 war am 15. und 16.03.03. Als Gäste konnten zwei Vertreter des Pfarrgemeinderates begrüßt werden. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken zeigten die Gruppen einander auf unterschiedliche Weise in einer Rückschau, was sie in den zurückliegenden Gruppenstunden zum Teil neu kennengelernt und welche persönlichen Erfahrungen sie gemacht haben. Leider ging die geplante Tonbildschau „Er war einer von uns“ daneben. Hier bestätigt sich, dass man vorher prüfen sollte, ob die eingesetzte Technik auch funktioniert. Als besonders eindrucksvoll wurde in der Manöverkritik von vielen die dreiviertelstündige Besinnung bezeichnet. Die Jugendlichen bekamen einen Besinnungstext mit der Fragestellung „Wie sollte ein Christ leben“ und „ Wie lebe ich als Christ“ zur Hand. Sie suchten sich irgendwo im Kirchenraum einen Platz, um über diese Fragen nachzudenken. Jeder für sich konnte entscheiden, wann er aufhören wollte. Für einige war die „Kirche als Raum der Stille“, ohne gewohnte Musikberieselung, eine besondere Erfahrung. Nach gemeinsamer Eucharistiefeier und anschließendem leckeren Abendessen (vielen Dank noch den fleisigen Helferinnen) endete der Tag. Am nächsten Morgen um 8.45 Uhr (für einige zu früh) begann der zweite Tag des Glaubenskurses mit einem Morgenimpuls in der Kirche. Nach dem Frühstück wurden die für die nächsten Wochen möglichen Projekte begutachtet. Aus den Vorschlägen wurden ausgesucht:

- Vorbereitung des Firmgottesdienstes am 7.6.03
- Erstellen eines Videoclip zu einem selbstgewählten Thema
- Vorbereiten einer Radiosendung in WMW zum Thema Firmung
- Erstellen eine Kreuzwegtextes in der Sprache der Jugendlichen
- „Schatzsuche“ in der Pfarrgemeinde Liebfrauen (wo findet sich „Armut“ in unserer Gemeinde?)

Zu diesen Themen bildeten sich neue Arbeitsgruppen. Es wurden die ersten Ideen erarbeitet und allen war klar, dass in den nächsten Wochen kräftig gearbeitet werden muss. Die fertigen Arbeitsergebnisse sollen in einer „Firmbörse“ im Pfarrsaal am 4.5.03 allen Interessierten gezeigt werden. Nach dem gemeinsamen Aufräumen endete das Treffen, bei dem nicht nur gearbeitet sondern auch gelacht wurde, gegen 11.30 Uhr, so dass vom Sonntag für jeden noch ein Stückchen Freizeit übrig blieb.

Bis demnächst

     Hermann


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24. Februar 2003

Liebes Firmtagebuch ...

Heute waren wir alle etwas abgelenkt, aber trotzdem bereit zu arbeiten. Wir haben einen Mensch auf ein Plakat gemalt. Das sollte unser Idealmensch sein. Wir haben dazu geschrieben, wie dieser Mensch (Alien) sein sollte und haben einen netten Menschen geschaffen. Dieser war uns aber schließlich doch zu nett. Also erstellten wir auf der Rückseite des Plakats noch einen nicht so gut gelaunten Idealmensch. Wir stellten fest, dass ein Mensch nur dann ideal ist, wenn er eine gute und schlechte Seite hat.

Macht’s gut, bis demnächst
       die Firmlinge



Nachdem wir uns beim letzten Mal über unsere eigenen und über biblische Gottesbilder unterhalten haben, versuchte ich heute unsere Christusbilder aufzudecken. Allerdings verlief das Treffen dann ganz anders: Unser Menschenbild nahm auf einmal Konturen an! Gemeinsam konnten wir feststellen, dass alle möglichen „guten“ Eigenschaften noch lange nicht den idealen Menschen ausmachen. Ein wenig wohler wurde uns, als dieser Idealmensch auch Eigenschaften wie böse, machthungrig, eigensinnig, selbstverliebt u.ä. bekam. Für mich war es heute nicht ganz so einfach mit der Leitung und Begleitung. Ich hatte den Eindruck, dass wir mehrmals aneinander vorbeigesprochen haben. Ja, ja, die Kommunikation. Jetzt, nach unserer Runde stelle ich mir die Frage, ob es auch einen idealtypischen Firmling oder einen idealtypischen Katecheten gibt und wie diese wohl aussehen sollten? Wenn überhaupt, dann zuerst einmal ganz menschlich. Bis zur nächsten Gruppenstunde wird nun einige Zeit vergehen, da erst einmal Karneval auf dem Programm steht und gefeiert wird, ganz menschlich eben!

Bis demnächst

     Euer Franjo

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17. Februar 2003

Liebes Firmtagebuch ...

Heute haben wir unsere eigenen Gottesbilder gemalt, obwohl die Bibel es verbietet! Wir fühlen uns wie im Kindergarten. Mit bunten Stiften malten wir unsere Bilder. Jede hatte eine andere Vorstellung von Gott. Nachdem wir uns beim Malen mit Bonbons und Chips abgefüllt haben, stellten wir unsere Bilder gegenseitig vor. Franjo hat sich danach als Deuter versucht und uns Gottesbilder aus der Bibel (aus der Kirchengeschichte) gezeigt. Wir fanden es erstaunend, dass jede von uns Ähnlichkeiten wiederfinden konnte. Zum Schluss machten wir wieder eine Abschlussrunde und schrieben das Tagebuch.

Tschüss bis bald.


Aber, warum denn Bilder malen wie im Kindergarten? Und, darf man wirklich „sich ein Bild von Gott machen“? Beim letzten Treffen fanden wir uns vor der Schwierigkeit, unseren Glauben in Worte zu fassen. Zwar hat das Wort in unserem Glauben eine wichtige Stellung, doch ebenso auch Bilder – Jesus ist schließlich nicht nur Wort, sondern auch Ikone, Bild des lebendigen Gottes. Mit dem Malen konnten wir unsere Sprachlosigkeit überschreiten. Leider habe ich vergessen, einige Bilder mitzunehmen um sie hier „auszustellen“. Und was wir alles gemalt haben. Nur eine Auswahl: Gott als Vater, als alter Mann. Gott im Gewitter mit Blitz und Donner. Gott, die Sonne. Gott im Himmel. Gott als Hell und Dunkel. Gott als gerechter Richter. Gott im Mitmenschen. Gott als Einbruch in meine kleine Menschenwelt. Gott, der die Schöpfung in seine Hand hält. Gottes dunkle Seite. Gott als Turm. Gott als Tor, durch das die Menschen in ihn hineingehen. Gott als Kreis – Symbol der Vollkommenheit. Das Herz Gottes, dass für seine Menschenkinder schlägt. Für mich war dieses Treffen ein Ausflug in unseren christlichen Symbolkosmos und ein Hinweis dafür, dass es auf die richtige „Sprache“ des Glaubens ankommt. Insofern brauchen wir auch heute wieder eine „biblia pauperum“ für die Menschen, die sich mit der überlieferten Glaubenssprache schwer tun. Noch kurz zum Bilderverbot: Im Buch Exodus im Alten Testament heißt es: „Du sollst dir kein Götterbild machen...“. Gemeint sind hier aber nicht die menschlichen Versuche, Gott nachzudenken, dem Gegenüber des Menschen in gläubiger Weise etwas mehr verstehen zu wollen. Das Bilderverbot meint solche Darstellungen, die zu Kultobjekten werden und vor denen sich Menschen sich niederwerfen um sie anzubeten. In diesem Sinne scheint mir das zweite Gebot heute hochaktuell. So, jetzt habe ich ganz schön viele Worte gemacht. Tja, solange ich Gott nicht schauen kann, muss ich halt stammeln!

Bis demnächst

     Euer Franjo

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10. Februar 2003

Liebes Firmtagebuch ...

Heute haben wir uns wieder zu einem Firmtreff getroffen. Wie beim letzten Mal, sind wir wieder mit einer Erzählrunde angefangen. Wir wollten heute Körnerbrötchen backen, doch die besten Körner wurden schon vorher von uns aufgenascht. Der Teig war schnell gemacht und jede formte und belegte sein Brötchen mit Kernen. Die meisten Brötchen bestanden eher aus einer dicken mittleren Schicht Sonnenblumenkerne und anderem Vogelfutter, wie Franjo sie nannte. Während des Essens haben wir uns mit einem der Glaubensbekenntnisse auseinandergesetzt. Auch heute haben wir Franjo Fragen gestellt, auf die er nicht wirklich eine Antwort hatte. Zuletzt haben wir die Teller gewaschen und Tagebuch geschrieben. (Franjo möchte uns gerade dazu überreden, Fotos für die Internetseite mitzubringen!)

Anmerkung des Webmasters: "Ja, nur zu!"
Tschüss,
      Marianne, Simone, Corinna und Ann-Kathrin.


Gar nicht so einfach, mit den Fragen umzugehen. Man sieht: Auch Leute, die sich mit Theologie beschäftigen, haben nicht auf alles eine Antwort. Nach unserem Treffen heute frage ich mich, in welcher Sprache wir unseren Glauben ausdrücken und auch bekennen können! Mit der Sprache des apostolischen Glaubensbekenntnisses ist das heute jedenfalls nicht ganz so einfach – auch für mich nicht. Allerdings ist das kein Grund, sich nicht mit diesem wichtigen Gebet zu beschäftigen. Mal sehen, wie es nächste Woche weitergeht.

Bis demnächst

     Euer Franjo

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27. Januar 2003

Liebes Firmtagebuch ...

Heute haben wir uns das erste Mal mit unserer Firmgruppe getroffen. Mit Spontanität, aktiven Gedanken und frischem Lebensgeist sind wir an die Sache herangegangen. Zum Kennenlernen haben wir uns vorgenommen eine schmackhafte Pizza zu backen! Jeder brachte dafür eine Zutat mit. ... Denise war extra am Tag zuvor noch angeln, um frischen Thunfisch zu besorgen. In der Zeit, wo die Pizza im Ofen „verbrannte“, haben wir uns alle noch mal kurz vorgestellt, um uns besser kennen zu lernen! Um das „Mahl“ richtig zu uns zu nehmen, zeigte Franjo die perfekte Position, so wie sie das „damals“ (soll wohl heißen „zur Zeit Jesu) gemacht haben. Er legte sich auf dem Tisch – auf dem Boden war es zu dreckig – und räkelte sich wie ein Top-Modell in die richtige Position. Dann haben wir über das Gute und das Böse in der Welt unterhalten. Das Treffen endete mit der Besprechung für’s nächste Mal, wo wir dann Brötchen backen werden. Darauf freue ich mich jetzt schon wieder „riesig“.

Macht’s gut, bis demnächst
      Eure Ilka F.

Natürlich kann man jetzt fragen: „Warum backen die Pizza? Haben die bei der Katechese nicht besseres zu tun? Die soll’n besser mal das Glaubensbekenntnis auswendig lernen!“
Dazu sage ich: „Am Anfang war Beziehung! Um über unseren Glauben reden zu können braucht es Vertrauen. Pizza backen als vertrauensbildende Maßnahme!

Bis demnächst

     Euer Franjo

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