Kreuz und Licht

„Meine Lichtkreuze sind Ausdruck für das Kreuz als österliches Segenszeichen“, sagte der Künstler Ludger Hinse vor ca. 50 interessierten Zuhörenden bei einem Vortrag in der St. Agnes Kapelle der Diepenbrockstiftung. Seit der Renovierung hängt bzw. besser schwebt ein von ihm geschaffenes Lichtkreuz aus dreifachem rot gefärbten Plexiglas im Chorraum der Kapelle. Die Treppenstruktur im Kreuz in Verbindung mit dem Glas deutet er mit den Ausdrücken „Transparenz“ und „Aufsteigen.“
Der 70jährige Hinse beschrieb seinen Werdegang vom Bergarbeiterkind über seine berufliche Tätigkeit als Sekretär bei der IG Metall bis hin zum bildenden Künstler. Vor über 20 Jahren brachte ihn ein Besuch in Chile und eine Begegnung mit Müttern, die mit einfachen Kreuzen wöchentlich für die Aufklärung der Schicksale ihrer verschwundenen Kinder demonstrierten, auf den Gedanken, sich als Künstler mit dem Kreuz auseinander zu setzen. Lichtkreuze sind für ihn  keine „Leidenskreuze“ und damit eine Provokation für unseren Kulturraum, in der solche Leidensdarstellungen seit Jahrhunderten vorherrschen, ganz im Gegensatz zur orthodoxen Kirche, die keine solchen Leidenskreuze kennt.
Mittlerweile hängen in über 40 Kirchen in Europa und Chile seine Kreuze und auch in anderen Einrichtungen, in Bocholt z.B. im August-Vetter-Kolleg.
Veröffentlicht: 19.01.2019


 


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