Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde!
„Der Berg ruft“ – so ist eine Ausstellung betitelt, die zur Zeit im Gasometer in Oberhausen zu sehen ist. Ich habe sie mir am vergangenen Dienstag zusammen mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern unseres Dekanates anschauen dürfen. Die Ausstellung präsentiert die Faszination der Bergwelt in all ihren Facetten: Die Entstehung der Bergwelt über Milliarden Jahre hinweg; ihre majestätische Erhabenheit; ihre Rauheit und Gefahren; ihre religiöse Bedeutung als heilige Orte oder Sitz der Gottheiten; ihre Gefährdung durch die ökologischen Fußspuren des Massentourismus, auch der Bergsteiger; ihre Schändung durch den Abbau von Rohstoffen und den Bau von Straßen;… - Bilder vom Croag Patrick in Irland, vom Derbel Musa (Moseberg, Horeb) auf dem Sinai ließen mich daran denken, wie ich diese Berge erlebt habe, als ich dort war. Besonders eindrucksvoll ist die monumentale Skulptur des Matterhorns, die kopfüber im 100m hohen Freiraum des Gasometers hängend zu sehen ist; bereichert durch eine 3D-Animation, die den Berg im Wechsel von Tages- und Jahreszeiten zeigt. In der Ausstellung wird auch darauf hingewiesen, dass der Mensch in seiner Überheblichkeit meint, die Bergwelt im Griff zu haben und alles machen zu können. Weit gefehlt, denn die Zahl der tödlich verun-glückten Bergsteiger wird auch gelistet in der Ausstellung.
Berge lösen bei mir Faszination aus: Beim Anblick von Bergen oder beim Blick von einem Gipfel auf die weite Bergwelt gerate ich ins Staunen. Und zugleich werde ich demütig: Die Größe und das Alter der Berge – Was ist da der Mensch? Wir Menschen kommen und gehen, sind eine kleine Zeitspanne auf diesem Planeten Erde. Im Psalm 104 heißt es: „Da erhoben sich Berge an den Ort, den du für sie bestimmt hast ... Du tränkst die Berge aus deinen Kammern. … Die hohen Berge gehören dem Steinbock.“ – Auch der Mensch ein Geschöpf Gottes; mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Der Berg ruft. – Er ruft mich auch, dank-bar über die Natur, die Schöpfung, nachzu-sinnen, mich als ein Teil von ihr zu verstehen und ihrem Ursprung und Sinnstifter zu danken: Gott!
Ich wünsche allen einen erholsamen und gesegneten Sonntag!
Ihr Pastor
Rafael van Straelen

 
Veröffentlicht: 21.06.2019



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