Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde!
Wenn man in den Wirtschaftsteilen der Tageszeitung aktuell herumblättert ist ein Thema immer wieder präsent: das Wirtschaftswachstum, wobei man fast schon mittlerweile von einem Nullwachstum sprechen müsste. Erst kürzlich Ende Oktober stand im BBV, dass die Bundesregierung die Prognose für 2020 schon auf 0,5% gesenkt hat. Alles hängt bei uns inzwischen am Wachstum. Aber ich finde, dass es kein beständiges Wachstum gibt. Wenn Bäume höher wachsen, als es ihre Wurzeln erlauben, brechen sie ab. Wenn Zellen plötzlich beschließen, nur noch aufs Wachsen zu setzen, entsteht ein großes Zellgewebe, was wir als Krebs bezeichnen, der leider noch viel zu oft tödlich endet. Wachstum als alleinigen Motor von Wirtschaft und Wohlstand zu betrachten, ist eine, so finde ich, sehr kurzsichtige Angelegenheit. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn große Firmen und Unternehmen wachsen, bleiben die kleinen Geschäfte auf der Strecke und das Vermögen wird dorthin verteilt, wo schon viel Geld vorhanden ist.
Jahrhundertelang hatte unsere Gesellschaft mit Wachstum kaum etwas zu tun. Um Versorgung ging es da, darum, dass alle versorgt sind. Was die Welt wirklich voranbringt, was den Wohlstand tatsächlich fördert zeigt uns der Christkönig am heutigen Sonntag: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).
Wachstum im Miteinander, wo keiner zurückbleibt, ist gewinnbringend für unsere Gesellschaft.
Lukas Hermes, Kaplan


 
Veröffentlicht: 22.11.2019



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