Impuls zum Sonntagsevangelium - 14. Juni 2020

Das Evangelium (Matthäusevangelium9,35-10,8)
Jesus zog durch alle Städte und Dörfer. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Gute Nachricht, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet und sein Werk vollendet. Er heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren so hilflos und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sagte er zu seinen Jüngern: "Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen. Bittet den Herrn, dem diese Ernte gehört, dass er die nötigen Leute schickt!" Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und Gebrechen. Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese. zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.
Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr´s empfangen, umsonst gebt es auch.

Deutung
Das Evangelium ist dreigeteilt: Er erste Teil schildert das Lehren und Wirken Jesu. Der zweite Teil erzählt von der Auswahl der Zwölf aus dem Jüngerkreis. Der dritte Teil umfasst die Aussendung der zwölf Apostel mit einigen Anweisungen Jesu zum Verhalten bei ihrer „Missionstätigkeit“. Jesus von Nazareth verkündet, dass Gottes Herrschaft nahegekommen ist. Dies vermittelt er vielen Menschen nicht nur durch Worte, sondern lässt sie dieses auch unmittelbar spüren durch Heilungen. Jesu sieht die Bedürftigkeit der Menschen. Um dem nachkommen zu können, lässt er seine Anhängerschaft an seinem Tun teilhaben, er nimmt sie in Dienst. Auch seine Jünger – von IHM beauftragt – sollen den Menschen erfahrbar machen, dass Gottes Herrschaft nahe ist. Jesu Wort und Handeln zieht Kreise, so breitet sich die gute Nachricht (das Evangelium) aus und immer mehr Menschen lassen sich auf diesen Gott, den Jesus verkündet, ein.

Impulse
1. Mitleid haben
Jesus hat Mitleid mit den Menschen, die ihm begegnen. Sie sind müde, erschöpft, hilflos. Wie vielen Menschen ergeht es ebenso in dieser Zeit? Wen kenne ich, der müde, erschöpft, hilflos ist. Wie regt sich bei mir Mitleid?
2. mit Namen gerufen werden
Jesus ruft die Jünger mit Namen. Bei ihm ist der Mensch keine Nummer; nicht irgendwer. Christus kennt mich; er weiß um mich. Das bedeutet mir dieses innige Verhältnis? Wie spreche ich den Namen eines Menschen aus? Begrüße ich Menschen mit ihrem Namen?
3. Zutrauen erfahren
Jesus traut den Jünger zu, dass sie an seinem Werk mitwirken können. Er hat nicht nur Vertrauen zu ihnen, er traut ihnen Großes zu. Was traue ich anderen zu? Was wird mir zugetraut?

Gebet / Text (Bezug: Hinweise Jesu an die Jünger bei der Aussendung)
Werdet Vorübergehende
Schnitz dir einen Wanderstab
aber zimmere dir keine Dachbalken
Wozu eine Vorratstasche
Liebe empfängt man nicht aus Konserven
Hoffe auf frisches Brot unterwegs
Du darfst Sandalen tragen
aber lerne auch barfuß zu gehen
Zu viel Geld dabei beunruhigt
Sonne und Regen gibt es gratis
Nimm ein zweites Hemd mit
für das Fest
und für das Grab
(Andreas Knapp)

Lied (Gl 456)
Herr, du bist mein Leben, Herr, du bist mein Weg. Du bist meine Wahrheit, die mich leben lässt. Du rufst mich beim Namen, sprichst zu mir dein Wort. Und ich gehe deinen Weg, du Herr gibst mir den Sinn. Mit dir hab ich keine Angst, gibst du mir die Hand. Und so bitt ich: Bleib doch bei mir.

Rafael van Straelen
Pfarrer
 
Veröffentlicht: 11.06.2020



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