Impuls am Abend - Gegen die Verharmlosungen

 Als wäre
deine Gnade aus Zucker,
 als schmeckten wir nicht heftig
das Salz,
die Asche,
den Sand auf den Zähnen,
als hättest du dich
uns nie zugemutet.
 
(G. Bachl, Mailuft und Eisgang, S. 4)
 
„… als wäre…, als schmeckte…, als hättest du…“
Damit beschreibt der Dichter in seinem Gebet ein „Tun als ob“ es so wäre. In Wahrheit ist es aber nicht so. Die Gnade, die Freundschaft mit Gott, ist kein Zuckerschlecken.
Wir müssen im Leben oft die Zähne zusammenbeißen, dann knirscht es zwischen den Zähnen.
 
Das Gedicht wendet sich gegen das Verharmlosen der Wirklichkeit. Es fordert uns auf, die Zumutungen, vor die das Leben und Gott uns stellen, ernst zu nehmen.
 
Das Coronavirus ist noch da und tötet – auch wenn Präsidenten und Urlauber die Gefahr verharmlosen.
 
Gott selbst mutet sich uns zu. Er erscheint geheimnisvoll und unergründlich, er weckt Fragen und Zweifel, er löst Jubel und Klage aus und lässt Menschen fluchen.
 
Aber in allen Zumutungen spricht er uns auch Mut zu. Es gilt die Zusage: „Ich bin da“.
 
Seine Gegenwart und Begleitung können uns Mut machen, den vielfältigen Zumutungen ernsthaft zu begegnen und sie nicht zu verharmlosen.
 
Viel Mut wünscht Ihnen
 
Hans Döink
 
Veröffentlicht: 17.07.2020



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