Impuls am Abend - Und immer wieder diese Ansage

Das Bedecken von Mund und Nase mit den dafür vorgesehenen Schutzmaterialien ist für alle Personen des öffentlichen Nahverkehrs Pflicht.“
 
Im Urlaub habe ich viel den öffentlichen Nahverkehr genutzt; das eigene Auto nur zum Einkauf. Meistens bin ich Bus und Bahn gefahren. Sehr bequem und ökologisch. In meiner Urlaubsregion ist der öffentliche Nahverkehr auch sehr gut ausgebaut; zudem ermöglicht die Gästekarte eine kostenfreie Nutzung. (Der dortige Tourismusverband möchte möglichst viele Urlauber dazu bringen, Bus und Bahn zu nutzen, um die Straßen von PKWs zu befreien und Klima und Umwelt zu schonen.) Mit einer App konnte ich mir von jedem Ort aus die nächsten Möglichkeiten anzeigen lassen, wie ich mit Bus oder Bahn zu meiner Unterkunft zurück komme oder zum Startpunkt für eine Wanderung. (Sehr bequem!)
 
Bei jedem Halt des Busses oder Bahn erklang diese Ansage: „Das Bedecken von Mund und Nase mit den dafür vorgesehenen Schutzmaterialien ist für alle Personen des öffentlichen Nahverkehrs Pflicht.“ – Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese Ansage gehört habe. Klar hatten mein Mit-Urlauber und ich stets eine Maske dabei und aufgesetzt. Auf einer Bahnfahrt war die automatische Ansage ausgefallen. Da haben wir dann zu unserer Erheiterung an jedem Bahnhof selbst die Ansage gesprochen. Der Text war uns schon in Fleisch und Blut übergegangen.
 
Dieses Urlaubserlebnis zeigt mir noch einmal, wie sehr wir Menschen Dinge verinnerlichen, übernehmen, wenn sie ständig wiederholt werden. Durch Wiederholung prägen sich Inhalte ein.
 
So ist es auch im Christsein, im Glauben, in der Gebetsbeziehung zu Gott. Das christliche Gebet „Der Engel des Herrn“ gehört für mich z. B. dazu; gebetet am Morgen, am Mittag und am Abend prägt es sich ein durch das ständige Wiederholen.
 
Auch für das jüdische Volk gibt es diese Gebetsweise. Im Buch Deuteronomium steht geschrieben:
Höre Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.“ (Dtn 6, 4-7; das so genannte Sche‘ma Israel)
 
Worte, ob Gebet oder Ansage, die immer wiederholt werden, prägen sich mit der Zeit ein und prägen die Haltung des Menschen, sein Denken und Sinnen, sein Reden und Handeln.
 
Mit dem Bedecken von Mund und Nase während der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs hat es im Urlaub jedenfalls geklappt.
 
 
Ihr
Rafael van Straelen
 
Veröffentlicht: 10.08.2020



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