Adventskalender - "Ich hab kein Netz!"

Diesen Satz hätten vor über 30 Jahren  vielleicht ein Fischer, ein Vogelfänger bzw. der Platzwart eines Fußball- oder Handballvereins ausgerufen, ansonsten wohl kaum jemand.
 „Ich hab´ kein Netz!“ ist heute das Eingeständnis, dass jemand OFF , also von der digitalen Kommunikation abgeschnitten ist.
 
Mithilfe des „weltweiten Netzes“ – WorldWideWeb (www) – sind wir mit anderen verbunden, können uns mit ganzen Gruppen weltweit in Sekundenschnelle austauschen.
 
Unvorstellbar zur Zeit des Apostels Paulus. Aber auch er war für seine Verhältnisse gut vernetzt – durch persönliche Besuche und dann durch seine Briefe an Gemeinden oder Einzelpersonen. Das waren die Wege, die Botschaft des „neuen Weges“, das Evangelium an die Frau und an den Mann zu bringen.
 
Oft unverstanden, ausgelacht, bedrängt, verfolgt und verhaftet – Paulus hat alle Höhen und Tiefen seiner Tätigkeit als Verkünder erlebt und auch in den Briefen beschrieben. Er bezieht klar Position bei Fragen der kleinen christlichen Gemeinden und gegen seine Gegner dort. „Allen bin ich alles geworden!“, so sein Fazit über sein Engagement in der Nachfolge Jesu. (1. Korintherbrief 9, 22c)
 
Ihm wäre der Ausruf in der Überschrift gar nicht in den Sinn gekommen.
 
Aber vielleicht hätte dieser Satz damals auch eine andere Bedeutung gehabt, nämlich „Mich beachtet niemand!“ oder gar „Ich kann nicht glauben!“. Keine Verbindung zu haben zu Gott, zu den Mitmenschen.
 
Christinnen und Christen bilden ein Netzwerk -  im Idealfall nach OBEN und zur SEITE.
Ein Netzwerk, das sie selber hält und mit dem auch andere gehalten und hin und wieder aufgefangen werden.
 
 Klaus Brücks
 
Veröffentlicht: 14.12.2020



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