Impuls am Abend - Von Regenbögen und Hoffnungsperspektiven

Ein bisschen zaghaft, aber doch farbenfroh spannt sich ein Regenbogen in einen bewölkten Himmel, durch den das Sonnenlicht dringt. Er spannt sich über die Landschaft des Ahrtals – und über eine zerstörte Brücke. An dem Bild bin ich hängen geblieben, veröffentlicht hat es das Technische Hilfswerk (THW) auf seiner Facebookseite.
Vier Wochen ist die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nun her. Bilder, Reportagen, Schicksalsberichte von Betroffenen und Helfenden berühren mich noch immer sehr. Auch das Bild der zerstörten Brücke in Dernau im Ahrtal, darüber der Regenbogen.

Vielleicht bin ich nicht die Einzige, die bei dem Bild an die biblische Erzählung der Sintflut denken muss. Aber mit diesem Vergleich, das merke ich schnell, sollte ich sehr vorsichtig sein. Die biblische Erzählung der Sintflut ist keine Beschreibung einer Naturkatastrophe, kein historischer Bericht.

Diese Erzählung ist etwas sehr tiefergehendes, nämlich eine Beziehungsaussage! Sie erzählt über das unverbrüchliche Verhältnis zwischen Gott und Mensch.
Sie erzählt von Liebe und Vertrauen. Denn entscheidend ist, dass am Ende der Geschichte nicht die Zerstörung steht – sondern die Rettung und der Regenbogen! Am Ende spannt Gott den farbenfrohen Regenbogen zwischen Himmel und Erde. Seine Zusage, dass er die Schöpfung und die Menschheit erhalten und unter seinen Segen stellen will.
Hoffnung spricht aus dem Regenbogen über der zerstörten Brücke –
unsere Hoffnung, dass Gott da ist und bei uns bleibt.

Und seine Hoffnung, dass wir in Solidarität die Welt als einen lebenswerten Ort erhalten und gestalten können.
Von dieser Hoffnung erzählt das Engagement der Menschen vor Ort im Katastrophengebiet. Aber auch das Engagement unzähliger Menschen weltweit, die sich an verschiedenen Stellen für Klimaschutz, Chancengleichheit, gerechte Verteilung von Gütern und vielen anderen wichtigen Themen engagieren, die das Leben auf der Welt beeinflussen.

Ich bete heute Abend besonders für die Menschen im Katastrophengebiet, aber auch für alle, die sich für die Welt als Gottes Schöpfung einsetzen.

Ihre Sonja Stratmann

(Bildquelle: THW/Yann Walsdorf)
 
Veröffentlicht: 11.08.2021



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