Impuls Fastenkalender - Weniger & mehr

Weniger & mehr

Die Fastenzeit ist von einer eigenartigen Spannung geprägt: Von einem Weniger und mehr zugleich. Zum einen geht es um Fasten und Verzicht, zum anderen um gute Werke und Taten der Liebe.

Weniger: Ja, auch ich habe mir etwas vorgenommen, worauf ich in den nächsten Wochen bis Ostern verzichten möchte, worin ich mich bewusst einschränke. Doch womöglich ist Verzichten gar nicht so sehr der Aspekt in dieser Fastenzeit, da viele coronabedingt schon auf so vieles verzichten mussten, wie Feste, Feiern, Treffen…
Im Schulgottesdienst am Aschermittwoch sagte eine Schülerin mit Blick auf Verzicht: „Der russische Präsident sollte jetzt in der Fastenzeit auf Krieg machen verzichten.“ – Dieses Wort des jungen Mädchens geht mir sehr nach: Es steckt so viel Ehrliches und Wahres darin!

Mehr: Neben den erschreckenden und traurig stimmenden Bildern über die Zerstörung intakter Wohnungen und Häuser, Orte und Städte, Familien und Paare, die sich tränenüberströmt trennen, Kinder, Jugendliche und Frauen, die flüchten, und Männer - Söhne und Väter-, die zurückbleiben, sehe ich auch Bilder von großer Hilfsbereitschaft, Solidarität und Unterstützung: Berge von Hilfsgütern; junge Männer, die den ankommende Flüchtlingen Hilfe anbieten; Frauen die Verpflegung (Essen &Trinken) bereitstellen; Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die auf die Straße gehen zu Mahnwachen und Demonstrationen gegen den Krieg und für Frieden…. – Mehr gute Werke und Taten der Liebe!
Eine andere Schülerin sagte im Schulgottesdienst am Aschermittwoch zu dem Aspekt gute Taten: „Wir haben gestern Abend in der Familie darüber gesprochen, dass wir auch Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen.“ – Beeindruckend!

Weniger & mehr: Ich lade Sie und Dich ein zu schauen, wie das eine und andere meine eigene Fastenzeit prägen kann.


Rafael van Straelen