Impuls Fastenkalender - Danke Maus

Ich gebe zu, ich bin immer noch ein großer Fan der „Sendung mit der Maus“. Was habe ich nicht alles durch diese Sendung gelernt - und lerne bis heute. Vor einigen Tagen hat „Die Maus“ einen Bericht gebracht über Katja, der bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde. Im Laufe ihres Lebens wurde ihr aber klar, dass sie sich als Frau fühlt. „Die Maus“ erklärt einfühlsam aber deutlich gemeinsam mit Katja, was es heißt, eine Trans Frau zu sein.

Find‘ ich gut! Denn ich erlebe, dass Transsexualität ein Thema ist, über dass ich gar nicht so viel weiß, das aber immer mehr sichtbar und enttabuisiert wird. Es ist aber auch ein Thema, was mit vielen Vorurteilen behaftet ist. Trans-Menschen erfahren Diskriminierung und werden immer wieder beleidigt. „Die Maus“ möchte aufklären und enttabuisieren.
Das finden jetzt nicht alle so gut wie ich, offenbar. Der ehemalige Bild-Chefredakteur sah in dem Beitrag der "Zwangsmaus" eine "ideologisch-sexualisierte Früherziehung mit Zwangsgebühren" (Quelle: Twitter). „Die Maus“ antwortet geschickt: "Auch als erwachsene Person kann man bei uns noch viel lernen zu relevanten Themen wie z.B. Toleranz", hieß es in dem Tweet. "Die Maus ist dazu da den Horizont für Groß und Klein zu erweitern."

Ach, Maus! Deswegen liebe ich dich auch als Erwachsene noch! Ich lerne gerne mit dir immer wieder etwas Neues. Und ich mag die Haltung, die das Format prägt: echtes Interesse, Offenheit und Toleranz, gepaart mit klarer Kante. Was die Sendung mit der Maus in dem Beitrag über Katja tut, ist neben Bildungsarbeit auch ein großes Stück Solidarität: dadurch, dass sie über Transsexualität aufklärt, Katja eine Plattform und Reichweite gibt, und sich klar positioniert, steht sie ganz konkret Katja, aber auch vielen anderen Trans-Personen bei.

Danke, Maus! Durch dein Beispiel schaue ich in der kommenden Zeit noch mal genauer hin: Wo kann ich Menschen beistehen? Wo kann ich mich solidarisieren, wo vielleicht auch mal klare Kante zeigen?


Sonja Stratmann