Christian Jung - ein Rolling Stone?

" ... mit großer Dankbarkeit und in Anerkennung für sein langes, engagiertes und wohltuendes Wirken im Katholischen Bildungsforum im Kreis Borken -in den letzten Jahren als dessen Leiter und Leiter der Familienbildungsstätte/ Mehrgenerationenhaus Bocholt- verabschieden wir Herrn Christian Jung in den wohlverdienten Ruhestand..." Dieser Einladung der Vorsitzenden des Regionalverbundes Propst Christoph Rensing und Dechant Rafael van Straelen folgten viele Gäste in die Räume der Fachhochschule Bocholt. Im Hörsaal der Westfälischen Hochschule dem Campus Bocholt fanden sich viele Akteurinnen und Akteure ein, die den persönlichen, wie beruflichen Weg von Christian Jung bis dato begleitet haben.
Propst Christoph Rensing begrüßte die Gäste und skizzierte den beruflichen Weg von Herrn Jung und die diversen Kreuzungen, die sich auf diesem Weg miteinander ergeben haben. Die Grußworte für Rat und Verwaltung der Stadt Bocholt überbrachte Bürgermeister Thomas Kerkhoff. Eine Anekdote wusste er über sein Kennenlernen zu berichten: Herr Jung habe ihm die Räumlichkeiten der Familienbildungsstätte zu Beginn seiner Amtszeit zeigen wollen und er habe dann entgegnet, dass er die bereits durch seinen Onkel Reinhold kennengelernt habe, der ja sein Vorgänger gewesen sei. Im großen Rund der Gäste entdeckte er dann schließlich auch seinen Onkel Reinhold Ihorst, der ebenfalls anwesend war.
Dechant Rafael van Straelen nahm einen Dreiklang in den Blick: der 3-fache Abschied bezieht sich auf den Abschied 1. als Leiter der Fabi Bocholt, 2. als Leiter und Geschäftsführer des Bildungsforums und 3. in den Ruhestand am Ende seines beruflichen Tuns und Wirkens. Im Einzelnen betrachtete Rafael van Straelen dann diese 3 Bereiche.
Als weiteren Dreiklang schilderte der Dechant, was Herrn Jung in seiner Arbeit auszeichnet:
1. Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit Einladungen, Tagesordungen, Anträge, Nachweise
2. Deine Verbindlichkeit und Fürsorge gegenüber Vorstand und Angestellten und Mitarbeitenden
3. kritischer Blick auf die Vorgänge u. Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Kirche
Ihm waren dann obendrein noch 3 typische Worte an Christian Jung aufgefallen:
1. Unvorhergsehenes als letzter Tagesordnungspunkt für die Sitzungen
2. "Der Unterzeichner" in den E-Mails
3. immer ein gut gewählter Spruch an passender Stelle
Zum Schluss würdigte er seine Leistungen und seine Persönlichkeit, die er stets eingebracht habe!!!
Im letzten Dreiklang blieben natürlich 3 Wünsche zu nennen:
1. Zeiten und Routen, um die Fahrtkilometer beibehalten zu können
2. Freiräume für all jene liebe Menschen, die auf Dich haben verzichten oder wegen Deiner zurückstecken mussten
3. Gesundheit Wohlergehen, Zu-Frieden-heit mit und für Dich selbst
An dieser Stelle begrüßte Rafael van Straelen dann seine beiden Nachfolger*innen: Frau Stefanie Winde als Leiterin der FABI BOCHOLT und Gerd Büscher, der sein Amt als Leiter des Bildungsforums im Krei Borken übernimmt. Damit endete dann die Laudatio und Verabshiedung durch den "Sprecher dieser Worte"...
Gerd Büscher hatte die Moderation übernommen und erteilte nun noch dem zukünftigen Rentner das Wort, der sich heute im "Rolling-Stones-Tongue-Shirt" präsentierte.
Herr Jung betrachtete durchaus sehr selbstkritisch seinen Weg und zitierte den Moderator, Physiker und Naturphilosoph Harald Lesch, der bei einer Podiumsdiskussion in der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz geäußert hatte: "Freunde, es tut mir leid, ich muss mich entschuldigen. Meine Generation hats verkackt". Er wüsse nicht, was er antworten soll, wenn ihn in 10 Jahren mal sein Enkelkind auf die Entwicklung des Klimawandels anspräche und ihm deutlich sagen würden: "...Opa, du hast das doch alles gewusst, warum hast Du nichts dagegen getan!...". Herr Jung bedankte sich vor allem bei seiner Frau Maria und den Kindern, die das aushalten mussten, wenn er mal wieder -häufig auch am Wochenende- beruflich eingespannt war. Zum Schluss zitierte er dann noch Steve Jobs, der auf seinem Krankenbett sein Leben revue passieren ließ und im Oktober 2011 im Alter von 56 Jahren verstorben ist. Den dazugehörigen Text und einen Schirm erhielten alle bisherigen heute anwesenden Weggefährtinnen und Weggefährten. Die Schirme mit dem Logo der Fabi Bocholt waren eigentlich als "give away" zum 50-jährigen Bestehen der Familienbildungsstätte gedacht, das ja leider coronabedingt ausfallen musste.

fotos: georg borgers