Pilgerreise ins Hl. Land - Tag 7

Auf die Pilgergruppe ist Verlass! Es galt pünktlich zu frühstücken, das Gepäck zum Bus zu bringen, damit um 8.00 Uhr die Abfahrt sein konnte. Chapeau! So war es auch. Die Busfahrt führte durch die karge, braun-graue Wüstenlandschaft, in der immer wieder ganz ärmliche Behausungen der Beduinen zu sehen waren. Ein starker Kontrast dazu war die Fahrt um Beersheba, der größten Wüstenstadt mit 400.000 Einwohnern, die mit ihren Hochhäusern sehr modern wirkte. Auf der Busfahrt konnte die Gruppe wieder einen Wechsel der Vegetation erleben: Zunächst wurden die Hügel und Berge leicht grün, dann war die Landschaft wieder saftig grün mit bestellten Feldern und Weinbergen.
Unser Busfahrer Hassan fuhr in den Busbahnhof, der wenige Busse aufwies, so dass unser Guide den Eindruck hatte, wir kämen leicht zur Geburtsgrotte in der Geburtskirche. Dies sollte sich als trügerisch erweisen. Denn kaum war die Pilgerschar durch das niedrige Tor in der Geburtskirche stand sie schon am Ende einer sehr langen Warteschlage. Nach einer kurzen Erkundung der Geburtskirche mit Erklärungen feierten die Bocholter darum zunächst in der schönen kleinen Seitenkapelle St. Helena die Eucharistie: die Geburt Jesu, also Weihnachten. Das Singen der Weihnachtslieder war für manche in der Gruppe ein hoch emotionaler Moment. Im Verlauf der Feier erschloss Pfarrer van Straelen die Bedeutung des Ortes Betlehem ( Haus des Brotes/ Fleisches). Nach dem Gottesdienst stellten sich einige erneut in der Warteschlange zur Grotte an, andere nutzen die Zeit für einen Kaffee. Das Warten war letztendlich vergeblich. Denn um das weitere Programm nicht zu gefährden, blieb der Gang zur Grotte aus. Schade! Aber so ist es manchmal an heiligen Stätten. Nicht alles ist möglich. Es folgte ein Mittagsimbiss im Lokal Ruth. Die biblische Person Ruth und ihren Bezug zum Ort Betlehem stellte Pfarrer van Straelen im Anschluss der Gruppe vor. Bei den Hirtenfeldern durfte die Pilgergruppe die seltene Situation erleben, in einer Kirche allein zu sein. Nach dem Hören der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium sang die Gruppe "Nun freut Euch, ihr Christen" in der Hirtenkapelle. Ein tolles Gesangserlebnis!
Danach ging es weiter zum Caritas-Babyhospital, das die Pfarrei Liebfrauen mit Spenden aus den Kollekten bei den Taufgottesdienstes unterstützt. Das Gespräch mit der Mitarbeiterin Shereen über die Entstehung und Arbeit des Babyhospitals war sehr beeindruckend und ließ manche aus der Gruppe bewegt zurück. Die Mauer um Betlehem war ein weiteres Erleben, das der Gruppe unter die Haut ging. Für Menschen, die die Mauer und Teilung Deutschland erlebt haben, einmal mehr.
Dann ging es nach Jerusalem, der heiligen Stadt. Der Grenzübergang verlief problemlos. Die Ankunft im St. Charles-Hospiz war sehr freundlich. Statt warten machte die Gruppe einen Gang über das alte Bahnhofsgelände, das heute zu einer Ausflugs- und Feiermeile umgewandelt ist. Die Menschen, ob Ordensschwester Gabriele oder die Bufdis, im St. Charles-Hospiz waren nicht nur beim Empfang sehr freundlich, sondern auch beim Abendessen. Die Bocholter Pilgerinnen und Pilger fühlten sich sehr willkommen und wohl. Ein ereignisreicher und in manchen Momenten emotionaler Tag fand bei angeregten Gesprächen seinen Ausklang.

(Text: R. van Straelen, Fotos: Reisegruppe)
Veröffentlicht: 27.03.2023


 


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