Pilgerreise ins Hl. Land - Tag 9

Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück mit Traubenmarmelade z. B. machte sich die Pilgergruppe auf den Weg in die Altstadt, um zuerst die Grabeskirche aufzusuchen. Schon die morgendliche Stunde erweckte den Eindruck, dass dies ein schöner sommerlicher Steg werden würde.
In der Grabeskirche angekommen stellten sich die Pilgerinnen und Pilger an, um in das Hl. Grab zu kommen. Dies wurde in den letzten Jahren restauriert. Das Warten sollte sich dieses Mal lohnen: Alle konnten einen Moment im Hl. Grab verweilen. Anschließend ging es in die syrische Kapelle in der Grabeskirche, zum Salbungsstein sowie hinauf zum Kreuzaltar. Anschließend ging es tief hinunter zur Helena-Kapelle, wo die Kaiserin Helena das Kreuz Christi aufgefunden haben soll. Das diese Orte heute innerhalb der Grabeskirche und damit innerhalb der Stadtmauern der Altstadt Jerusalems liegen, darf nicht verwundern. Denn zur Zeit Jesu war Jerusalem viel kleiner und die jetzige Stadtmauer stammt aus dem Mittelalter. In der Nähe der Helena-Kapelle las Pfarrer van Straelen die biblischen Texte über die Kreuzigung und Auferstehung Jesu und gab Erläuterungen. Im Anschluss an die Grabeskirche ging es durch den Basar ins jüdische Viertel, wo ein Besuch der wieder errichteten Hurva-Synagoge erfolgte. Hier erklärte unser Guide einiges zum jüdischen Leben. Vom Umgang um die Kuppel war bei schönstem Wetter ein toller Blick über die Heilige Stadt zu genießen. Auf dem Weg zur Hurva-Synagoge nahmen die Bocholter noch die ältesten Mauerreste Jerusalems sowie den römischen Cardo in Blick. Auf einem Wandmosaik trafen Antike und Moderne aufeinander, da neben einem Mädchen in antiker Kleidung ein Junge mit Hose, Shirt und Rucksack zu sehen war.
Von der Hurva-Synagoge ging es zur Klagemauer. Dort hatte nach den Erläuterungen jede und jeder Gelegenheit an der Mauer zu beten.
Nach diesem Vormittag mit all den vielen besonderen Eindrücken stand die Mittagspause an. Auf dem Platz Muristan gab es Falafel in der Pita-Tasche.
Nach der erholsamen Mittagspause im Schatten ging es in die gleißende Sonne zum Spaziergang über die Stadtmauer. Ausgangspunkt war das Jaffa-Tor, Endpunkt das Damaskustor, das die Pilgergruppe noch einmal besonders in Augenschein nahm. Neben dem heutigen großen Damaskustor ist links daneben auf einer unteren Ebene das kleinere Vorgängertor aus der Antike zu sehen. Im Anschluss daran hatten alle Zeit zur freien Verfügung, die die einen nutzten für einen Bummel durch den Basar, andere für einen Kaffee auf dem Muristan. Andere warfen auch einen Blick in die e.V. Erlöserkirche, die in ihrem Stil sehr an die Annenkirche erinnerte. Die Zeit nach dem gemeinsamen Programm nutze man, um im Garten des St. Charles-Hospiz zu verweilen und die Sonne zu genießen oder sich etwas auszuruhen. Vor dem Abendessen feierte die Pilgergruppe einen Gottesdienst, in dem alle erworbenen religiösen Zeichen gesegnet wurden. Vor dem Hintergrund des Besuches der Grabeskirche, mit dem der Tag begonnen hatte, wurde inhaltlich die Botschaft der Auferstehung noch einmal aufgegriffen. Mit einem Beisammensein in gemütlicher Runde nach dem Abendessen klang auch dieser Tag der Pilgerreise auf angenehme Weise aus.

(Text: R. van Straelen/ Fotos: Pilgergruppe)
Veröffentlicht: 29.03.2023


 


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