Kita, Caritas und Wohnraum im neu entstehenden Heilig-Kreuz-Campus

Vier Architekturbüros haben sich an dem Architekten-Investoren-Verfahren der Pfarrei Liebfrauen in Bocholt für den Hl. Kreuz-Campus an der Münsterstraße beteiligt. Auftrag der Architekturbüros war, zum einen für die Hl. Kreuz-Kirche eine Nachnutzung zu finden und zum anderen eine neue Bebauung auf dem Campus zu entwickeln, die die denkmalgeschützte Kreuzigungsgruppe und das Wäldchen integriert. Am Freitag, 24. November 2023, fand die Jurysitzung statt, in der jedes Architekturbüro, z. T. mit den Investoren, seinen Entwurf vorgestellt hat. Bei der Jurysitzung unter der Leitung des Architekten Franz-Jörg Feja aus Recklinghausen konnte der Entwurf des Architekturbüros Winkelmann-Matzken aus Bocholt am besten überzeugen. Ab Samstag, 2. Dezember 2023, werden die Entwürfe des Architekten-Investoren-Verfahrens in einer Ausstellung in der Hl. Kreuz-Kirche der Öffentlichkeit vorgestellt.

In das Gebäude der Hl. Kreuz-Kirche wird die "Tageseinrichtung für Kinder Hl. Kreuz" als 3-Gruppen-Einrichtung einziehen. Dafür wird das Gebäude der jetzigen 2-Gruppen-Einrichtung Hl. Kreuz in der Weddigenstraße aufgegeben. Für die Umsetzung der weiteren Bebauung des Hl. Kreuz-Campus werden die beiden Gebäude Kreuzbergheim und ehem. Pfarrhaus, abgerissen. Aufgrund des schlechten baulichen und energetischen Zustandes der Gebäude lohnt sich keine Investition in eine Sanierung. Der Caritasverband im Dekanat Bocholt e. V. bekundete Interesse sich in die Entwicklung des Hl. Kreuz-Campus einzubringen. Entlang der Münsterstraße soll ein Gebäude für die IT des Caritasverbandes mit Büroräumen und Wohnungen entstehen; parallel zur Hl. Kreuz-Kirche werden zwei Gebäude für die Frühförderstelle und Wohneinheiten für Menschen mit Betreuungsbedarf entstehen. Der Investor ist die Firma Weidemann & Schillings Bau GmbH in Rhede.

Neben den Architekten Winkelmann-Matzken aus Bocholt nahmen an dem Verfahren folgende Architekturbüros teil: Hermann Altenbeck, Bocholt, in Zusammenarbeit mit Paul Böhm GmbH, Köln; Peter Bastian Architekten, Münster, sowie e4 Architekten GmbH, Münster.

Die Jury setzte sich aus Architekten, Fachleuten für Stadtplanung und Denkmalpflege, Vertretungen für Immobilien, Liegenschaften und Bauen, Tageseinrichtungen für Kinder des Bistums sowie Mitgliedern der Gremien Pfarreirat und Kirchenvorstand der Pfarrei Liebfrauen zusammen.

Alle Entwürfe der vier Architekturbüros haben eine hohe Qualität und zeigen eine eigene Idee und individuelle Umsetzung auf. Darin waren sich alle an der Jury Teilnehmenden einig. Die Architekten Winkelmann-Matzken haben mit ihrem Entwurf überzeugt, weil er in dem Kirchengebäude die Tageseinrichtung für Kinder mit adäquatem Raumangebot ermöglicht und dabei sensibel mit der vorhandenen Bausubstanz und der Ablesbarkeit des Kirchraumes umgegangen ist. Das Außengelände der Kita umfasst die Fläche entlang der Westseite der Kirche. Die Wohn- und Bürogebäude bilden mit der Kirche, dem Baumbestand und dem Kreuzberg ein gutes Gesamtbild auf dem Areal, korrespondieren mit der Bebauung in der Nachbarschaft und fügen sich gut in das städtebauliche Gesamtbild ein.
Der Pfarrei Liebfrauen ist es ein Anliegen, dass beim Hl. Kreuz-Campus die Bedeutung des Ortes, die städtebaulichen und denkmalpflegerischen wie auch ökologischen und sozialen Aspekte gleichermaßen Berücksichtigung finden und eine gute dauerhafte Nachnutzung der Hl. Kreuz-Kirche ermöglicht wird.

Die Verantwortlichen der Pfarrei Liebfrauen sind sehr erfreut, erneut eine gute sozial-karitative Nachnutzung für ein Kirchengebäude, das als Gottesdienstort aufgegeben werden muss, gefunden zu haben. Die ehemalige Filialkirche St. Martin in Stenern wurde 2010/2011 für die Erweiterung der Kita St. Martin umgebaut. Anstelle der Herz-Jesu-Kirche, die 2019 aufgegeben wurde, steht heute das Edith-Stein-Hospiz. In Zukunft wird im Gebäude der Hl. Kreuz-Kirche und auf dem Hl. Kreuz-Campus ein Angebot für die Betreuung von Kindern, eine interdisziplinäre Frühförderstelle sowie Wohnraum mit sozial-karitativer Nutzung geschaffen.

Einen Eindruck von den Entwürfen, darunter auch der ausgewählte Entwurf des Architekturbüros Winkelmann-Matzken können Interessierte, wie oben schon erwähnt, am Samstag, 2. Dezember 2023, im Zeitraum von 16.00 bis 19.00 Uhr in der Hl. Kreuz-Kirche an der Münsterstraße bekommen.
Weitere Zeiträume sind:
Sonntag, 3. Dezember, 14.00 bis 16.00 Uhr
Dienstag, 5. Dezember, 17.30 bis 20.00 Uhr
Samstag, 9. Dezember, 16.00 bis 19.00 Uhr

Grafiken: © Architekten Winkelmann + Matzken
Veröffentlicht: 01.12.2023



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