Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde!

"Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell", heißt es in einem neuen geistlichen Lied (Gotteslob 820).
Ich verbinde es sehr mit der Osterzeit, den Tagen und Wochen nach Ostern. Seit mei-ner Jugend ist es mir in diesen Wochen ein Ohrwurm.
Was Ostern ist, was wir da feiern, das habe ich für mich zutiefst bei der Mitfeier der Kar- und Ostertage auf der Jugendburg Gemen verinnerlicht. Ein Jahrzehnt lang bin ich dort Jahr für Jahr hingefahren um zusammen mit 180 anderen jungen Men-schen, das ins Heute zu holen, in unser Leben, was die Menschen zur Zeit Jesus mit diesem Jesus von Nazareth erlebt haben.
Ostern negiert das Leid nicht, aber österliche Menschen vertrauen, hoffen darauf, dass nichts im Leid und Elend bleibt, auch wider aller Hoffnungslosigkeit.
Dass sich dieses Hoffnungs-Gen in mir stark ausgeprägt hat, dass verdanke ich sicher den Kar- und Ostertagen auf der Jugendburg Gemen. Und ich freue mich sehr, dass es dieses Angebot auf der Jugendburg nach wie vor gibt und dass junge Menschen aus Bocholt auch in diesem Jahr daran teilgenommen haben.
Dort habe ich gelernt sich auch den eigenen kleinen "Todeserfahrungen" zu stellen, sich wirklich Zeit dafür zu nehmen. Dies war die eine Seite, die diese Tage geprägt hat. Und daraus brach sich Bahn, die Hoffnung, die Freude, das tiefe Vertrauen, was es heißen kann, heißen muss: Ostern – Auferweckung, aufstehen, neues Leben, anders Leben.
Der Glaube an die Kraft der Auferweckung bedeutet, durch alles Dunkel im Leben hindurch den Blick auf das Licht zu bewahren, das auf uns wartet. "Durch das Dunkel hindurch führt ein neuer Weg. Der Weg wird unsere Zukunft sein…", heißt es in einer weiteren Strophe des Liedes.
Ich hoffe sehr, dass die jungen Menschen auf der Jugendburg diese Erfahrung gemacht haben und ich wünsche ihnen, dass dieser Teil der Osterfreude lange nachwirkt.
In diesem Sinne einen schönen Sonntag und eine hoffnungsvolle Woche wünscht,

Ute Gertz
Pastoralreferentin