Sonntagsgruß

Liebe Leserinnen und Leser,

wann haben Sie zuletzt etwas ertastet?
Das Tasten gehört ja zu unseren Sinnen, aber wahrscheinlich schmecken, riechen, hören, sehen und achten wir auf unser Gleichgewicht mehr als dass wir uns den Tastsinn bewusst machen. Bei Menschen mit Sehbehinderungen ist das naturgemäß anders. Sie ertasten sich mit dem Stock vorsichtig den Weg. Ab und zu beobachte ich das hier in Bocholt. In Marburg kann man das häufiger erleben, denn dort befindet sich die eine Hochschule für sehbehinderte Menschen.
Etwas ertasten, um es dann fester zur berühren oder zu ergreifen. Das ist die Aufgabe dieses Sinnes. Er zeigt uns damit an, ob es gefährlich oder lohnenswert ist, etwas in die Hand zu nehmen. Von Jesus sind so manche Berührungen überliefert. Ich stelle mir vor, dass er dabei vorsichtig vorgegangen ist, eher als Tastender als jemand, der sofort zugreift.
Und es gibt auch manches, was man besser nicht antasten sollte. Nicht nur weil es gefährlich ist, sondern im Hinblick auf andere Lebewesen auch über "griffig" sein kann.

Am kommenden Donnerstag wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt. Es war das Beste, was den Menschen nach der Nazibarbarei, dem 2. Weltkrieg und der Zeit danach, in (West-) Deutschland passieren konnte!!
Die Mütter und Väter dieses Grundgesetzes haben als ersten Artikel formuliert: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Ein starker Satz, aus dem sich alle Rechte aber auch Pflichten für die Menschen in diesem Land herleiten (Nicht nur für Deutsche!).

Vielleicht denken Sie daran, wenn Sie mal wieder etwas ertasten?
Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen allen

Ihr Klaus Brücks, Pastoralreferent
Veröffentlicht: 17.05.2024



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