Sonntagsgruß
Liebe Gemeinde!Eine "Mutter der Kompanie" tritt ab. Eine Frau, die vierzig Jahre lang ihre Arbeit getan hat, die darin bestand, Termine zu koordinieren, Unterkünfte und Transportmittel zu organisieren, die Beteiligten und deren Angehörige zu informieren und so weiter und so weiter. Darüber hinaus hat diese Frau Verständnis und Mitgefühl gezeigt, ein offenes Ohr und eine helfende Hand gehabt; getröstet, motiviert, zurechtgewiesen- immer herzlich und mit liebevoller Zuwendung. Sie hatte Generationen von Kindern zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen heranwachsen sehen, deren Entwicklung mit allen Höhen und Tiefen miterlebt. Und all das im Hintergrund.
Ich erzähle von der Frau, die in den letzten vier Jahrzehnten für das Landesjugendorchesters gearbeitet hat. Sie wurde bei den letzten Konzertaufführungen, von denen ich hier schon geschrieben habe, mit großem Dank verabschiedet. Ihr zur Freude wurde ein bestimmtes Musikstück gespielt. Ihr zum Dank wurden anerkennende und lobende Worte gesprochen. Ihr zum Dank gab es stehende Ovationen und, na klar: Blumen.
Dann aber gab es noch eine Zugabe, eine besondere Überraschung: Die jungen Talente des Landesjugendorchesters sangen ein Segenslied aus der anglikanischen Chormusik. Vielstimmig, jede und jeder vom eigenen Platz aus. "Singen können sie also auch noch", dachte ich bei mir. Erhaben, berührend und ergreifend war dieser Gesang. In ihm lag so viel Wertschätzung und tiefe Dankbarkeit, für die es nicht genug Worte geben konnte. Ein Abschied mit ganz großem Dank in tiefer Verbundenheit. - Das hat mich beeindruckt.
Das war mehr als anständig und liebevoll oder salopp gesagt, ein "Das gehört sich so." - Ein Beispiel von Wertschätzung, die Menschen sich einander schenken können.
Ich wünsche Ihnen einen guten Sonntag!
Ihr Pastor
Rafael van Straelen